Bonner Seilbahn Gegner beantragen Bürgerbegehren nach Ratsbeschluss

Bonn · Die Bürgerinitative „Bonn bleibt seilbahnfrei!“ und der Verein Naturschutzinitiative Bonn haben bei der Stadt ein Bürgerbegehren beantragt. Ziel sei es, die weiteren Planungen für den Bau einer Seilbahn zu verhindern.

 Die geplante Seilbahn soll am Posttower vorbei führen. Fünf Haltestellen sind geplant: Uniklinik West, Loki-Schmidt-Platz, Bahhof UN-Campus,  Rheinaue und Schießbergweg.

Die geplante Seilbahn soll am Posttower vorbei führen. Fünf Haltestellen sind geplant: Uniklinik West, Loki-Schmidt-Platz, Bahhof UN-Campus, Rheinaue und Schießbergweg.

Foto: Richard Bongartz

Mit dem Antrag auf ein Bürgerbegehren, das sich gegen den Bau einer Seilbahn zwischen der Uniklinik auf dem Venusberg und Beuel richtet, haben die Bürgerinitiative „Bonn bleibt seilbahnfrei!“ und die Naturschutzinitiative Bonn auf einen Ratsbeschluss von Donnerstagabend reagiert. Der Rat war mit breiter Mehrheit gegen die Stimmen von Bürger Bund Bonn und AfD dem Verwaltungsvorschlag gefolgt, die geplante Seilbahn als Ost-Westverbindung über den Rhein im ÖPNV-Bedarfsplan und im ÖPNV-Infrastrukturfinanzierungsplan anzumelden und eine Bürgerbeteiligung durchzuführen. Das wären die nächsten Schritte, um die Pläne voranzutreiben.

Die Koalition hat vor, die Bonner Bürgerinnen und Bürger per Ratsbürgerentscheid darüber abstimmen zu lassen, ob die Seilbahn gebaut werden soll oder nicht. Eine Anwaltskanzlei ist mit der Prüfung einer geeigneten Fragestellung beauftragt.

Im November hatte die Verwaltung die Ergebnisse der Kosten-Nutzen-Analyse vorgestellt, die das Büro Spiekermann im Auftrag der Stadt gemeinsam mit den möglichen Fördergebern von Land und Bund über einen Zeitraum von etwa zwei Jahren erarbeitet hatte. Die sogenannte Standardisierte Bewertung hatte ergeben, dass die Seilbahn einen volkswirtschaftlichen Nutzen haben wird. Der Wert für die Seilbahn lag bei 1,6. Ab einem Wert von 1,0 gilt ein Projekt als volkswirtschaftlich sinnvoll und damit als förderwürdig.

Der Antrag des Bürgerbegehrens, der dem GA schriftlich vorliegt, enthält auch die Aufforderung an die Stadt, den ausführlichen Bericht zur Kosten-Nutzen-Analyse zu veröffentlichen. Im Rat hatte Stadtbaurat Helmut Wiesner am Donnerstagabend gesagt, dass die komplette Analyse der Stadt noch nicht vorliegen. Sobald das Büro Spiekermann den ausführlichen Bericht zusammengestellt habe und die Freigabe der möglichen Fördergeber erteilt sei, werde die Stadt ihn veröffentlichen.

Die Seilbahn hat auch Unterstützer. Neun Umwelt- und Verkehrsverbände unterstützen das Projekt ebenso wie die Telekom und das Universitätsklinikum auf dem Venusberg.

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