Schifffahrt wieder erlaubt Seit dem 15. Mai finden in Bonn und der Region wieder Schiffstouren statt

Bonn · Die Corona-Krise hat auch die Schifffahrtsunternehmen in Bonn und der Region hart getroffen. Nun starten sie in die Saison - verspätet und unter besonderen Bedingungen. Wie Schiffstouren jetzt laufen und was es zu beachten gilt.

 Unter besonderen Vorschriften finden ab Mitte Mai wieder Schiffstouren in Bonn und Umgebung statt.

Unter besonderen Vorschriften finden ab Mitte Mai wieder Schiffstouren in Bonn und Umgebung statt.

Foto: Benjamin Westhoff

Seit März liegen die Ausflugsschiffe am Rhein vor Anker, um in die neue Saison zu starten. Doch der Anker musste bleiben: Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie umfassten auch die Personenschifffahrt, die Ausflugsschiffe durften nicht starten.

„Die Krise trifft uns schwer und stellt uns wirtschaftlich vor enorme Herausforderungen“, berichtet Thomas Günther, Geschäftsführer der KD für den Bereich Finanzen. Die KD habe gemeinsam alle Maßnahmen ergriffen, um die Krise zu überstehen. Notwendige Kredite seien von den Hausbanken schnell bewilligt worden: „Die Rückführung der Kredite bedeuetet über die nächsten Jahre aber auch eine extreme Belastung für die KD“, so Günther.

Das Unternehmen habe die Zeit, in der die Schifffahrt brachlag, intensiv genutzt, um ein Hygiene- und Schutzkonzept zu erarbeiten. Nun wird es zum Tragen kommen: Seit Montag dürfen die Gesellschaften wieder fahren, die Maßnahmen in NRW wurden deutlich gelockert. Am kommenden Freitag, 15. Mai, starten die KD-Schiffe in Köln und Düsseldorf in die Saison, ab dem 21. Mai (Christi Himmelfahrt) wird dann auch die Tour ins Siebengebirge wieder angeboten.

„Wir sind total froh, dass wir wieder an den Start gehen dürfen“, sagte Sprecherin Nicole Becker im Gespräch mit dem GA. Die Touren würden allerdings „bei weitem nicht so laufen wie normalerweise“. In Köln und Düsseldorf würden die größten Schiffe genutzt, so dass die Einhaltung der Abstandsregeln einfach einzuhalten sei. Durch entsprechende Bestuhlung und ausgeschilderte Wege sei der Abstand stets gewährleistet. „Und auf den Freidecks an der frischen Luft ist die Ansteckungsgefahr ja noch einmal deutlich geringer“, so Becker. Im Siebengebirge nutzt die KD die MS Loreley, auf der normalerweise bis zu 600 Menschen mitfahren dürfen - in Zeiten der Corona-Krise sind es maximal 200. Auch ansonsten ist vieles anders: „Mit internationalen Gästen können wir jetzt natürlich nicht rechnen“, so KD-Sprecherin Nicole Becker. Vielmehr seien die Ausflugsfahrten vor allem als „kleine Auszeit für die Einheimischen“ gedacht.

Tickets der KD können online oder vor Ort kontaktlos gekauft werden. Über das Buchungssystem sei eine gegebenenfalls erforderliche Nachverfolgung von Infektionsketten gewährleistet. Auch beim gastronomischen Angebot an Bord gelten strenge Hygienevorschriften.

Auch die Bonner Personen Schiffahrt (BPS) wird ab dem 15. Mai wieder kleinere Rundfahrten ab Bonn ins Siebengebirge anbieten. Aufgrund der aktuellen Krisensituation sowie der Vorgaben von Bund und Ländern würden ab sofort jedoch besondere Vorschriften gelten, heißt es auf der Homepage.

Unter anderem müssen alle Gäste, die an Bord mitfahren möchten, beim Ticketkauf ihren Namen, Anschrift und ihre Telefonnummer hinterlassen. Um Wartezeiten an der Hauptkasse zu vermeiden, sollte die gewünschte Fahrt außerdem bereits online gebucht werden. Wie überall gilt auch hier während der Wartezeit an den Anlegern und beim Aufenthalt an Bord die Abstandsregel von mindestens 1,5 Metern zu anderen Gästen. Zudem sind alle Gäste angehalten, an Bord einen Mund-Nase-Schutz zu tragen. Das gelte nicht am eigenen Sitzplatz.

Die Rundfahrten beginnen ab Bonn (Alter Zoll) nach Königswinter täglich um 10, 11, 13 und 14 Uhr. Die Fahrt dauert 120 Minuten ohne Ausstieg. Dabei weist der Veranstalter darauf hin, dass alle Fahrten bis auf Weiteres nur unter Vorbehalt stattfinden, es gibt also keinen festen Fahrplan. Zusätzlich dürfen nur maximal 90 Gäste auf einmal mitfahren - Eine Mitnahme ist somit nicht garantiert, sodass Betroffene gegebenenfalls auf die nächste Abfahrt warten müssen.

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