Gründerin des Marienhospitals Seligsprechung von Mutter Theresia Bonzel
BONN · Am 10. November geht die Pilgerfamilie Bonn-Köln wieder "auf große Fahrt". Und zwar reist die 200 Mitglieder umfassende Gruppe moderner Pilger zu Ehren von Mutter Maria Theresia Bonzel nach Paderborn.
"Diese Ordensgründerin der Franziskanerinnen von der ewigen Anbetung zu Olpe wird dort in einem feierlichen Pontifikalamt selig gesprochen", erläutert der Oberpleiser Pater Clemens Otten. Der Pater der hiesigen Herz-Jesu-Priester ist Herz und Seele der lokalen Wallfahrergruppe. "Seit 28 Jahren leitet er unsere 'Leben in Fülle'-Fahrten, seit 16 Jahren monatliche Pilgerfahrten. Ihm ist zu verdanken, dass aus der Gruppe eine richtige Familie entstanden ist", erläutert Mitglied Christel Huschenbett.
Mitfahren könne jeder, der Interesse an einer vom Glauben geprägten Gemeinschaft habe. Es seien auch Protestanten oder Leute dabei, die keiner Kirche angehören, sagt Otten. "Ich bin selbst erstaunt: Das ist total zum Selbstläufer geworden. Und keineswegs nur für strenge Kirchgänger."
Er berichtet, warum die aktuelle Fahrt eine ganz besondere Bonner Note hat. "Mutter Theresia Bonzel hat auch für Bonn und Umgebung so viel Gutes getan. In tätiger Liebe hat sie wichtige hiesige Krankenhäuser gegründet." Pater Otten meint unter anderen das Beueler St. Joseph- und das Bonner St. Marienhospital, die Mutter Theresia ab Ende des 19. Jahrhunderts mit Hilfe ihrer Ordensschwestern aufbaute und die beide heute noch vom Orden der Franziskanerinnen von der ewigen Anbetung in Olpe geleitet werden.
Die 1830 als Regina Christine Wilhelmine "Aline" Bonzel in Olpe als Tochter eines Kaufmanns geborene Frau wirkte zeitlebens nach ihrem Grundsatz "Gott führt, ich gehe". 1859 folgte sie ihrer Berufung. Die gewählte Gemeinschaft kümmerte sich hauptsächlich um Waisenkinder, später mit vielen caritativen Projekten um immer mehr in Not Geratene. Bald stieg Mutter Theresia zur Generaloberin auf, die sie bis zu ihrem Tod 1905 blieb.
In der Ermutigung zur tätigen Liebe sei diese an sich einfache Frau über ihre Zeit hinaus ein Vorbild, sagt Pater Otten. Von daher spreche die anstehende Wallfahrt der Pilgerfamilie Bonn-Köln auch aktuell so viele Interessierte an. Von Adolf Kolping abgesehen habe im lokalen Umkreis keiner so viele caritative Gründungen wie diese Ordensfrau auf die Beine gestellt.
Es habe innerhalb der Katholischen Kirche lange gebraucht, bis diese Verdienste nun endlich mit einer Seligsprechung anerkannt wurden, so Pater Otten. Der Seligsprechungsprozess war schon eingeleitet worden. Seinen Abschluss findet er nun im Jubiläumsjahr der Franziskanerinnen aus Olpe, die im Sommer ihr 150-jähriges Bestehen gefeiert haben.
Die Ordensschwestern nähmen sich aus der Kraft der Anbetung heraus ihr Leben lang tatkräftig der Mitmenschen an, weiß Pater Otten von seinem seelsorgerischen Dienst im Altenheim des Ordens in Oberpleis. Nun also Paderborn und die große Seligsprechungsfeier von Mutter Thersia im dortigen Dom. Die Pilgerfamilie Bonn-Köln sei bereit.