Herbstmarkt in Kessenich Tatverdächtige nach sexuellen Übergriffen aus Gewahrsam entlassen
Update | Kessenich · Die beiden Männer, die auf dem Kessenicher Herbstmarkt junge Frauen belästigt haben sollen, sind wieder auf freiem Fuß. Die Polizei sucht nach weiteren Opfern und Zeugen.
Die beiden Männer, die auf dem Kessenicher Herbstmarkt von der Polizei festgenommen wurden, haben offenbar mehr Frauen sexuell belästigt, als zunächst gedacht. Wie die Polizei am Montag mitteilte, sollen der 24- und der 28-Jährige laut Zeugenangaben über einen längeren Zeitraum hinweg immer wieder die Nähe junger Frauen gesucht und diese angetanzt sowie an Rücken oder Oberarmen angefasst haben. „Erst nachdem der 28-Jährige einer 15-jährigen Geschädigten in den Schritt fasste, wurde die Polizei verständigt“, erklärt ein Behördensprecher. Während des Einsatzes meldeten sich drei junge Frauen (15, 16, 16), die angaben, von den Männern belästigt worden zu sein.
Nach Blutprobenentnahmen und ersten Ermittlungen wurden die beiden Tatverdächtigen am Sonntag in Abstimmung mit der Bonner Staatsanwaltschaft entlassen, da keine Haftgründe für sie vorlagen. Gegen beide wird nun weiter ermittelt. Deshalb bittet die Polizei nun mögliche weitere Geschädigte, sich unter 0228/15-0 oder per E-Mail an KK12.Bonn@polizei.nrw.de zu melden. Weiterhin bittet die Polizei Zeugen, die am Samstag Bild- oder Videomaterial der Tatverdächtigen sowie des Polizeieinsatzes angefertigt haben, dieses für die weitergehenden Ermittlungen zur Verfügung zu stellen.
Was war passiert? Der Samstagabend des Herbstfestes endete abrupt durch einen Einsatz der Polizei. Sie war wegen sexueller Übergriffe auf drei junge Frauen angerückt. Gegen die beiden Männer (24, 28), die erheblichen Widerstand leisteten, als die Beamten anrückten, wurde unter anderem ein Taser, ein Elektroschocker, eingesetzt. Kurz nach 22.30 Uhr schlossen Ausschank und Toilettenwagen, die bis dahin friedliche und fröhliche Veranstaltung war damit beendet. Sehr zum Bedauern der Veranstalter. Acht Streifenwagen und ein Rettungswagen hüllten die gesperrte Hausdorffstraße eine Stunde lang in waberndes Blaulicht. Ein gutes Dutzend Polizisten hielten die Neugierigen zurück.