67. Internationaler Sommerkurs der Universität Bonn Sie wollen Land und Leute kennenlernen

BONN · Sie wollen mehr über unser Land, unsere Sprache und Literatur lernen und kommen aus 46 Ländern. Mit einem "Herzlich Willkommen in unserer Stadt" begrüßte Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch die 138 Teilnehmer des 67. Internationalen Sommerkurses der Universität Bonn im Alten Rathaus.

OB Jürgen Nimptsch empfängt die Teilnehmer des Sommerkurses der Uni Bonn.

OB Jürgen Nimptsch empfängt die Teilnehmer des Sommerkurses der Uni Bonn.

Foto: Horst Müller

Mehr als ein Drittel der jungen Leute kommen aus Japan und China, werden vier Wochen lang Sprach- und Literaturkurse besuchen sowie Bonn und das Rheinland erkunden. Die Intentionen, die hinter dem Sommeraufenthalt in Bonn stecken, sind ganz unterschiedlich.

So sind unter den Teilnehmern zum Beispiel 20 Stipendiaten des Deutschen Akademischen Austauschdienstes. Andere wollen ein Studium in Deutschland aufnehmen und in den vier Wochen ihren Sprachkenntnissen den letzten Schliff geben.

Eine von ihnen ist Bibiana Betancur. Die 26-jährige Kolumbianerin wird ab September eine dreijährige Promotion im Zentrum für Entwicklungsforschung absolvieren. "Das Forschungszentrum finde ich einfach einmalig, und Bonn gefällt mir wirklich gut. Ich bin zwar erst seit einer Woche in Deutschland, aber ich denke, ich werde eine schöne Zeit hier verleben."

Andere treibt die Neugierde nach Bonn. "Ich war bereits einmal in Süddeutschland. Der Kurs an der Uni Bonn ist für mich eine Gelegenheit, noch mehr von dem Land kennenzulernen", erzählte Samir Lezzez.

Der 27-Jährige hat in seiner Heimat Tunesien einen Studienabschluss in "Deutsch als Fremdsprache" gemacht und hofft, seine Sprachkenntnisse im Kontakt mit Muttersprachlern verbessern zu können. Besonders freue er sich auch auf die Exkursionen nach Köln, Düsseldorf, Trier und Aachen.

"Der Internationale Sommerkurs für deutsche Sprache, Literatur und Landeskunde ist seit 1947 fest im Programm der Universität verankert. Damals wurde er von den Briten angeregt und sollte dabei helfen, Deutschland wieder in die internationale Wirtschaftsgemeinschaft zu integrieren", sagte Wolfgang Gerkhausen, Abteilungsleiter im Dezernat Internationales der Universität.

Seitdem habe er jedes Jahr stattgefunden, egal wie die politische Lage gerade war: "Wir versuchen, den Kurs völlig frei von politischen Hintergründen zu halten, damit die Atmosphäre für alle Teilnehmer entspannt bleibt."

Die Rolle der Stadt Bonn im internationalen Geschehen hat sich seitdem verändert. Aber auch wenn sie nicht mehr Hauptstadt ist, so ist sie als deutsche Stadt der Vereinten Nationen immer noch sehr international geprägt: "In Bonn leben Menschen aus über 180 verschiedenen Ländern. Wenn man bedenkt, dass die Vereinten Nationen zurzeit 193 Mitgliedsstaaten haben, kann man getrost sagen, dass in Bonn Menschen aus der ganzen Welt zusammenleben", sagte Nimptsch.

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