26-Jähriger in Bonn verurteilt Sieben Autos in Brand gesetzt

BONN · Das Schöffengericht hat einen 26-jährigen Bonner zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt. Vor dem Amtsgericht musste sich am Mittwoch ein 26 Jahre alter Bonner verantworten, der im Mai vergangenen Jahres nachts in Bad Godesberg innerhalb einer Stunde an sieben Autos und einem Motorrad gezündelt hatte.

Wegen vollendeter und versuchter Brandstiftung wurde der junge Mann vom Schöffengericht zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt.

Im Laufe der Ermittlungen hatte der gelernte, aber zur Tatzeit arbeitslose Bäcker noch vehement bestritten, der gesuchte Brandstifter zu sein. Im Prozess zeigte er sich nun allerdings reumütig und legte ein umfassendes Geständnis ab. Offenbar hatten die knapp vier Monate Untersuchungshaft ihre Wirkung nicht verfehlt. Zum ersten Mal hatte der lediglich wegen kleinerer Delikte vorbestrafte junge Mann nun Gefängnisluft geschnuppert. Der Haftbefehl war erlassen worden, weil der 26-Jährige keine offizielle Wohnanschrift hatte und ihm die Anklage nicht zugestellt werden konnte.

In der Nacht auf den 20. Mai 2011, einen Tag vor Rhein in Flammen, hatte der Angeklagte nach eigenen Angaben zunächst mit Freunden gefeiert, Alkohol getrunken und Marihuana geraucht. Warum er dann schließlich auf die Idee gekommen war, Werbeblättchen an den Reifen der Fahrzeuge zu entzünden, konnte der 26-Jährige nun nicht mehr sagen. Heute sei er über seine Taten selber "schockiert".

Auf der Kronprinzenstraße hatte der Zündler zwei Autos und ein Motorrad in Flammen aufgehen lassen. Zudem hatte der Angeklagte ein Auto auf dem Gelände der Beethovenschule in Brand gesteckt. Nur das schnelle Eingreifen der Feuerwehr hat wohl das Übergreifen der Flammen auf die Hausmeisterwohnung verhindert. Weitere Brandstiftungsversuche waren gescheitert.

Ins Visier der Ermittler geraten war der junge Mann durch eine DNA-Spur, die an einem der beschädigten Autos gesichert werden konnte. Nun steht der Brandstifter vor einem riesigen Schuldenberg: An den Autos war ein Sachschaden von knapp 45 000 Euro entstanden. In den kommenden vier Jahren darf der 26-Jährige nicht mehr straffällig werden - ansonsten droht der Widerruf der Bewährung. Das Gericht ordnete an, dass er neben der Ableistung von 50 Sozialstunden eine in Aussicht stehende Arbeitsstelle antreten muss.

Mit der Brandserie im April und Mai dieses Jahres, bei der in Bad Godesberg 21 Fahrzeuge und in Bonn-Castell zwei Autos angezündet worden waren, scheint der Verurteilte nicht in Verbindung zu stehen. Offenbar ist die Polizei immer noch auf der Suche nach diesem Täter.

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