Bezirksvertretung Bonn Sieben Ginkgos auf dem Friedhof werden gefällt

Südstadt/Endenich · Ein neun Meter hohes Exemplar auf der Reuterbrücke bleibt stehen. Die Bezirksvertretung stimmt gegen den Bürgerantrag.

 Ein Ginkgo-Baum in Bonn, der gerade voller Früchte hängt.

Ein Ginkgo-Baum in Bonn, der gerade voller Früchte hängt.

Foto: Richard Bongartz

Die Früchte der weiblichen Ginkgo-Bäume stinken erbärmlich, so dass schon viele von ihnen in Bonn gefällt wurden (der GA berichtete). Auch jetzt hat wieder ein Anwohner aus der Südstadt mit einem Bürgerantrag die Politiker um Hilfe gebeten – fand aber letztlich kein Gehör.

Der Bonner beklagt sich neben der Geruchsbelästigung über die Rutschgefahr durch die am Boden liegenden Früchte eines Ginkgos an der Oskar-Walzel-Straße. „Jeden Morgen, wenn ich mit dem Fahrrad über die Reuterbrücke zur Arbeit fahre, muss ich durch den Mund atmen“, so der Antragsteller, so übel werde es ihm.

In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Bonn sprachen sich die Politiker allerdings gegen das Fällen aus und schlossen sich damit der Empfehlung der Verwaltung an. Demnach befindet sich der neun Meter hohe Baum mit einem Kronendurchmesser von fünf Metern „in einem sehr guten Zustand und ist entwicklungsfähig“. Er binde Kohlendioxid, produziere Sauerstoff und sorge sogar für weniger Feinstaub. „Bäume sind daher für das Klima in unserer Stadt von großer Bedeutung“, so Günther Timmermann vom Amt für Stadtgrün.

Er benennt den entscheidenden Unterschied zu anderen Ginkgos, die bereits gefällt wurden: Die standen nämlich an Straßen. Der an der Reuterbrücke befinde sich in einer Grünanlage und würde deshalb weniger stören.

Anders sieht es aus mit einem Ginkgo hinter einer Doppelgrabstelle auf dem Endenicher Friedhof. Die herabfallenden Früchte stinken nicht nur, sondern verschmutzen den weißen Marmor des Grabes, heißt es in einem Bürgerantrag. „Das Anliegen ist berechtigt“, sagt Timmermann zur gewünschten Fällung des 16 Meter hohen Baumes.

Es kommen noch sechs weitere, kleinere Bäume weg, über die sich Friedhofsbesucher beschwert haben. Laut Stadt hat es sogar schon einen Unfall gegeben. Ersatz sind sieben einheimische Laubbäume mit etwa 20 Zentimetern Stammumfang.

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