Streit um falsche Bräune eskaliert Sieben Jahre Haft nach Schüssen auf Bronzierer in Rheinbach

Bonn · Weil die Körperbräune nicht richtig haftete, schoss der Angeklagte auf den Mitarbeiter eines Bräunungsstudios. Nun muss er ins Gefängnis.

Das Bonner Landgericht hat einen 35-jährigen Bodybuilder-Coach wegen gefährlicher Körperverletzung und unerlaubten Waffenbesitzes zu sieben Jahren Haft verurteilt. Der Angeklagte hatte sich über die nicht haftende Körperbräune seines Schützlings geärgert und sich mit einem 44-jährigen Mitarbeiter eines Bräunungsstudios angelegt.

Später hatte er auf den Bronzierer (Eincremer) vor der Hallentür der Bodybuilder Meisterschaften im Herbst 2016 in Rheinbach gewartet und - als er provoziert wurde - ihn mit einer bereits durchgeladenen Waffe in den Bauch geschossen. Der Schuss ging durch den Körper durch und hat das Opfer lebensgefährlich verletzt; es ist bis heute berufsunfähig und leidet unter einem massiven Trauma.

Ursprünglich war der Angeklagte wegen versuchten Totschlags angeklagt gewesen. Weil er jedoch nach dem ersten Schuss geflüchtet ist und nicht ein weiteres Mal geschossen hat, obwohl er gesehen hat, dass der verletzte Bronzierer zunächst wieder aufgestanden war, ist er - laut Urteil - vom Totschlagsversuch strafbefreiend zurückgetreten.

Der vielfach vorbestrafte Angeklagte hatte im Prozess beteuert, er habe Angst gehabt und habe nur in Notwehr geschossen. Das aber glaubte ihm das Gericht nicht. Vielmehr habe er, um sein Mütchen zu kühlen, auf den Bronzierer gewartet.

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