Mitternachtssport in Tannenbusch Sieger beim Fußball bekommen Gutschein für Döner

TANNENBUSCH · Es ist 22.30 Uhr und in der Dreifachturnhalle im Schulzentrum Tannenbusch herrscht an diesem späten Freitagabend ordentlich Trubel. Ahmed Ouriaghi hat alle Hände voll zu tun. Der 19-Jährige ist einer der Mitorganisatoren des Mitternachtssports.

 Jugendliche beim Fußball spielen während des Mitternachtssports in Tannenbusch.

Jugendliche beim Fußball spielen während des Mitternachtssports in Tannenbusch.

Foto: Maximilian Mühlens

"Das ist nun unser elftes Turnier und das letzte vor der Sommerpause, nach den Sommerferien geht es dann weiter", erklärt er. In seiner Halle wird Fußball gespielt. "Wir würden ja auch Basketball anbieten, aber die Mehrzahl der Tannenbuscher Jugendlichen möchte Fußball spielen", sagt Ahmed Ouriaghi. Während die meisten Jugendlichen sich darauf vorbereiten, in kleinen Gruppen als "FC Bayern" gegen "Dortmund" spielen, muss er für Ruhe und Ordnung sorgen - was ihm gut gelingt.

Hauptorganisator des Mitternachtssports ist die Bonner Rheinflanke, die mit sozial benachteiligten Jugendlichen arbeitet. "Früher habe ich mich um das Event gekümmert, nun ist es so, dass die Jugendlichen es selber organisieren und ich nur noch eingreife, wenn es wirklich nötig ist", berichtet Ramy Azrak, einer der Sportpädagogen der Rheinflanke. Er war es, der vor einigen Jahren als Student die Reihe weiterentwickelt hat.

Er sei selber ein "Tannenbuscher Jung" und habe damals schon mitgemacht. Als einem der damaligen Sozialarbeiter Bälle an den Kopf geworfen wurden, entschloss er sich, als Sportwissenschafts-Student das Event neu zu organisieren und die Hauptarbeit mehr auf die Jugendlichen zu verteilen.

Die Jugendlichen müssen die Spielpläne selber organisieren und dafür sorgen, dass genug Spieler kommen. Zu den Aufgaben gehört es auch, für die Verpflegung zu sorgen, weshalb viele der Jugendlichen mit Tüten eines großen Lebensmitteldiscounters in die Halle kommen. "Das wir bis maximal zwei Uhr nachts spielen, hat einen präventiven Sinn, damit die Jungs auf der Straße keinen Mist machen. Mein Credo ist immer: Sport als Droge", sagt Ramy Azrak.

"Die Siegermannschaft des Turniers bekommt einen 50 Euro-Gutschein, mit dem die Jungs dann zum Dönerladen gehen können", so Azrak. In der benachbarten Halle treiben derweil die Mädchen Sport: Tanzen, Bauchtanz und Zumba werden angeboten.

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