Bonn-Medinghoven Weiterer Tatverdächtiger nach Silvesterkrawallen identifiziert
Bonn · Die Polizei hat nach den Krawallen in der Silvesternacht in Bonn-Medinghoven und den gezielten Angriffen auf Einsatzkräfte einen weiteren Tatverdächtigen identifiziert. Der Mann ist für die Polizei kein Unbekannter.
Ein 34 Jahre alter Mann steht im Verdacht, an den gezielten Angriffen auf Einsatzkräfte der Feuerwehr und der Polizei in der Silvesternacht in Bonn-Medinghoven beteiligt gewesen zu sein. Er ist der neunte Tatverdächtige, der von der Polizei nun identifiziert wurde. Er sei auch der bislang älteste Tatverdächtige, teilte die Polizei am Freitag mit. Die bisher identifizierten acht jungen Männer sind im Alter von 16 bis 19 Jahren. Die Tatverdächtigen sollen die Randale über eine Whatsapp-Gruppe maßgeblich geplant und durchgeführt haben. Sie sollen dabei höchstwahrscheinlich von einem Netflix-Film inspiriert worden sein, wie Polizeipräsident Frank Hoever in einem Interview mit dem General-Anzeiger Ende Januar berichtete.
Der nun identifizierte 34-Jährige wurde nach Angaben der Polizei am Donnerstag von Fahndern der eingerichteten Ermittlungsgruppe vor seiner Wohnung im Stadtbezirk Hardtberg angetroffen und vorläufig festgenommen. Beim Zugriff habe sich der Mann nach Polizeiangaben leicht verletzt. Der 34-Jährige ist bereits polizeibekannt auf dem Gebiet der Gewaltkriminalität.
Der Tatverdächtige wurde auf eine Polizeiwache gebracht, außerdem durchsuchte die Polizei seine Wohnung. Hierbei fanden die Polizisten auch ein Mobiltelefon, das sichergestellt wurde. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde der 34-Jährige von der Polizei entlassen, die Ermittlungen gegen ihn dauern an.
Silvesternacht in Medinghoven: Männer attackierten Einsatzkräfte
In der Silvesternacht hatten mehrere Dutzend, zum Teil vermummte Männer auf dem Europaring Mülltonnen, Autoreifen und Hecken in Brand gesetzt. Als Feuerwehr und Polizei eintrafen, bombardierten sie die Einsatzfahrzeuge mit Pyrotechnik und Steinen. Die Beamten zogen sich zunächst zurück und kamen mit Verstärkung aus der Einsatzhundertschaft wieder. Durch die brennenden Mülltonnen wurden ein parkendes Auto, ein E-Scooter und die Fahrbahn beschädigt. Verletzte gab es nicht.
„Wer weitere Hinweise zu Personen geben kann, die mit dem Tatgeschehen in Verbindung stehen könnten, wird gebeten, sich mit der Ermittlungsgruppe der Polizei unter der Rufnummer 0228/150 oder per E-Mail an Poststelle.Bonn@polizei.nrw.de in Verbindung zu setzen“, so der Aufruf der Polizei.
