Barberellas Konzert Singen mit Leib und Seele

BONN · Notenblätter haben die Barberellas nicht. Sie müssen bei ihren Auftritten die Hände frei haben, um die Dynamik auf die Bühne zu bringen, die sie auszeichnet.

 Auf 45 Frauen ist der Chor Barberellas seit seiner Gründung vor 20 Jahren angewachsen. Mit ihrer typischen A-cappella-Musik sind sie regelmäßig in Bonn und Umgebung zu hören und zu sehen.

Auf 45 Frauen ist der Chor Barberellas seit seiner Gründung vor 20 Jahren angewachsen. Mit ihrer typischen A-cappella-Musik sind sie regelmäßig in Bonn und Umgebung zu hören und zu sehen.

Foto: barbara frommann

"Es geht darum, wirklich mit Leib und Seele zu singen", sagt Dagmar Giersberg. Es ist seit 20 Jahren das Erfolgsrezept des ersten Bonner Barbershop-Chors. Jetzt gab er im Saal des Augustinums sein Jubiläumskonzert.

Die Gründung geht auf die Initiative von Hedwig Brengmann-Domogalla zurück, die auch im Publikum saß. Sie war eine Barber-Shop-Begeisterte und machte damals einen Aushang. Schnell fanden sich weitere Frauen, und nach einem ersten Treffen im Poppelsdorfer Hoppegarten entstand die Gruppe, die sich damals "Local Vodal" nannte. Das war den Mitgliedern aber zu bieder. Sie entschieden sich für den frecheren Namen "Barberellas".

Um den besonderen Sound der aus der US-amerikanischen Jazz-Szene stammenden Barbershop-Musik zu erzeugen, muss man mindestens zu Viert sein. Heute dirigiert Viola Neuwald-Fernández fast 45 Frauen, die die vier Stimmlagen Tenor, Bariton, Bass und Lead abdecken - eigentlich Begriffe für die Männersingstimmen. "Im Barbershop-Chor werden die Lagen auch bei Frauen so genannt", erklärt Giersberg. Lead als mittlere Stimmlage stellt die Melodiestimme. Früher habe sie in Kinder- und Jugendchören mitgesungen, sagt Giersberg.

Sie brachte also Erfahrung mit, als sie vor zwölf Jahren zu den Barberellas stieß. "Wir haben aber auch viele, die zum ersten Mal singen." Wichtig sei, dass man die Töne treffen kann, überdies müsse man vor allem Lust am gemeinsamen Musizieren mitbringen. "Wir nehmen gerne alle fröhlichen weiblichen Menschen auf und sind offen für alle Stimmlagen", so Giersberg. Die Anzahl männlicher und weiblicher Chöre in Deutschland sei in etwa ausgeglichen, und es gebe auch gemischte Chöre. Eine Besonderheit hierzulande ist es , dass es eigene Verbände für alle drei Formen gibt, die auch Wettbewerbe durchführen. Der nächste für Frauen findet 2016 statt, und darauf bereiten sich die Barberellas schon jetzt vor.

Beim Konzert sangen sie schon Auszüge aus dem Wettbewerbs-Repertoire, darunter neben Klassikern der Barbershop-Musik auch modernere Popsongs. Eigentlich könne man alles für diesen Chor-Stil arrangieren, meint Giersberg. "Es braucht nur immer ein Intro, und die Melodie darf nicht eintönig sein. Sie sollte hoch und runter gehen."

Weitere Informationen auf www.barberellas.de

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