Regional und frisch muss es sein Slow-Food-Genussführer Deutschland in Bonn vorgestellt

BONN · "Das Reh ist nicht die Frau vom Hirsch" - Markus Bitzen muss lachen, als er den Spruch in großen Buchstaben an der Wand des Restaurants "Speisesaal" in der Bundeskunsthalle liest.

Der Inhaber des "Jagdhaus Rech" in Rech an der Ahr und passionierte Jäger ist gemeinsam mit seinem Kollegen Michael Klevenhaus, dem Inhaber des "Speisesaals", in die neueste Ausgabe des Slow-Food-Genussführers 2015 aufgenommen worden. Und der wurde ebenda - im Restaurant "Speisesaal" - im Beisein der beiden Wirte und der Bonner Slow Food-Convivienleiterin Sabina Schlinke und ihrer Kollegin Erika Altenburg vorgestellt.

Der Erfolg der ersten Ausgabe vor einem Jahr war mit mehr als 25.000 verkauften Exemplaren beachtlich. Ab dem kommenden Montag, 29. September, wird nun die neue, rundum überarbeitete Ausgabe mit 126 neuen Lokalen im Buchhandel erhältlich sein. Ein Jahr intensiver Arbeit liegt hinter den 400 ehrenamtlichen und unabhängigen Testern. Erika Altenburg, die mit zwölf Mitstreitern in der Bonner Region unterwegs war, hat jedes Restaurant mindestens dreimal besucht: "Die Auswahl ist natürlich nicht erschöpfend, sicherlich gibt es auch viele andere gute Restaurants zu entdecken", sagt sie. "Für weitere Hinweise sind wir immer dankbar."

Statt mit Sternen oder Rankings glänzt das Werk mit individuellen Beschreibungen und vielen Details aus den Speisekarten der empfohlenen Häuser.

Und die lassen sich nicht über einen Kamm scheren, die Restaurants von Klevenhaus und Bitzen könnten eigentlich kaum unterschiedlicher sein, sind aber doch beide der gleichen Philosophie verpflichtet: Regional, saisonal und frisch muss alles sein. Während der "Speisesaal" aufgrund seiner Lage und dem internationalen Publikum bei seinen "leichten Variationen rheinischer Spezialitäten" die Regionalität etwas großzügiger interpretiert, ist Bitzen, der schon zum zweiten Mal in den Genussführer aufgenommen wurde, schon fast dogmatisch.

In seiner von heimischen Wildspezialitäten beherrschten Küche finden zum Beispiel weder Olivenöl noch Zitronen Verwendung. Dennoch, oder gerade deshalb stimmt die Chemie zwischen den beiden Gastronomen sofort: "Wir haben einander ja erst heute kennengelernt - dank Slow Food entstehen Netzwerke zwischen regionalen Produzenten, den Wirten und natürlich den Gästen", freut sich Klevenhaus.

Info

Der Slow-Food Genussführer Deutschland 2015 erscheint am 29. September im oekom-Verlag zum Preis von 19,95 Euro: ISBN978-3-86581-663-4

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