Reaktionen auf Festspielhaus-Gutachten So bewerten Befürworter und Gegner das Gutachten

BONN · Das neue Gutachten wird nächste Woche eine Weichenstellung für das Festspielhausprojekt beeinflussen. Am Mittwoch diskutiert der Kulturausschuss, am Donnerstag der Stadtrat, ob Bonn sich an der Gründung der künftigen Betreiberstiftung beteiligen soll.

"Ich gehe davon aus, dass wir zustimmen", sagte CDU-Fraktionschef Klaus-Peter Gilles am Freitag. Zwar komme actori zu einer kritischeren Einschätzung als Metrum. "Aber wir wissen jetzt genauer, woran wir sind", so Gilles. Jetzt müsse man schauen, wie man mit den Ergebnissen umgehe.

Gelassen reagierte der FDP-Fraktionschef. "Beide Betrachtungen sind nur Schätzungen", erklärte Werner Hümmrich. Entscheidend sei, wie die Risiken durch die Betreiberstiftung beherrschbar seien.

SPD-Fraktionschefin Bärbel Richter äußerte sich sehr zurückhaltend, weil sie eine Sondersitzung abwarten wollte, die die SPD heute anberaumt hat.

Herbe Kritik kam von erklärten Festspielhaus-Gegnern im Rat: Die Befürchtungen zur mangelnden Belastbarkeit des Businessplans seien bestätigt, kommentierte Jürgen Repschläger (Linke): "Wenn man in Bonn noch ernst genommen werden will, müsste das jetzt endlich das Aus für das Projekt bedeuten."

Der grüne OB-Kandidat Tom Schmidt warnte vor den Risiken. "Am Ende werden die Steuerzahler geradestehen", betonte Schmidt. Er kritisierte, dass die Stadtverwaltung das Gutachten erst Montag für die Öffentlichkeit freigibt. Stadtsprecherin Monika Hörig erklärte dazu: Es handele sich um einen vorläufigen Bericht, den die Berater am Wochenende ergänzen wollten. Actori habe Fragen in der Sitzung der Kulturkommission am Donnerstag abwarten wollen.

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