Ganz ohne Corona-Auflagen So läuft der Bonner Weihnachtsmarkt am ersten Adventswochenende

Bonn · Nach den Einschränkungen durch die Pandemie präsentiert sich der Bonner Weihnachtsmarkt in diesem Jahr wieder ohne besondere Corona-Auflagen. Wie das erste Adventswochenende auf dem Markt und in der Bonner Innenstadt läuft – wir haben uns vor Ort umgesehen.

 Andrang herrscht beim Bonner Weihnachtsmarkt auf dem Münsterplatz.

Andrang herrscht beim Bonner Weihnachtsmarkt auf dem Münsterplatz.

Foto: Niklas Schröder

Ansturm auf den Budenzauber: Tausende Menschen waren am Samstag auf dem Bonner Weihnachtsmarkt unterwegs. Am frühen Abend drängten sich Familien mit Kinderwagen um die Fahrgeschäfte und in den Glühweinbuden waren alle Tische belegt. An manchen Stellen war es in der Innenstadt so voll, dass man teilweise nur noch sehr langsam vorankam. In der Stadthausgarage und auch in der Friedensplatzgarage waren zwischenzeitlich alle Parkplätze belegt.

Auch beim Engel-Treff auf dem Friedensplatz waren die Stehtische gut gefüllt. In vielen Händen dampften die Glühweinbecher und es herrschet ausgelassene Stimmung. Währenddessen hatten Sissy Kipp und ihr Team gut zu tun. „Das erste Wochenende lief gut, die Wochentage waren etwas ruhiger. Seit Freitag geht es wieder bergauf“, fasste die Betreiberin die erste Woche zusammen. Im Vergleich zum Vorjahr sei bereits jetzt schon mehr los. Ob man aber Verkaufszahlen von vor Corona knacken könne, bleibe abzuwarten, so Kipp.

 Sissy Kipp, Betreiberin vom Engel-Treff auf dem Friedensplatz.

Sissy Kipp, Betreiberin vom Engel-Treff auf dem Friedensplatz.

Foto: Niklas Schröder

Für den großen Ansturm sieht sie ihre zwölfköpfige Mannschaft gut vorbereitet. „Wir kommen noch mit viel größeren Menschenmengen klar. Stress verspüren wir derzeit nicht“, betonte Kipp. Am besten laufen übrigens der normale weiße sowie der rote Glühwein.

In der Maronen-Hütte auf dem Friedensplatz hatte Marcel Rüwe ebenfalls viel zu tun. Routiniert wendete der Budenbetreiber dampfende Esskastanien auf der Herdplatte. „In diesem Jahr haben wir einen so guten Start erwischt“, berichtete Rüwe. „Maronen kommen aus Italien, haben viele Vitamine und sind sehr gesund. Sie gehören auf jeden Weihnachtsmarkt“, findet der Betreiber. „In diesem Jahr haben wir wesentlich mehr zu tun. Wir sind sehr zufrieden, das Wetter spielt mit und die Leute sind super drauf“, resümierte Rüwe.

Riesenrad aus dem Jahr 1895 auf dem Bonner Weihnachtsmarkt

Eine größere Schlange hatte sich am Samstag vor dem Riesenrad auf dem Münsterplatz gebildet. Im Schnitt mussten die Besucher hier zehn Minuten auf ihre Fahrt mit der Gondel warten. „Wenn viel Betrieb ist, ist das für mich mehr Kopfstress. Ich muss gucken, dass alle Gondeln immer gleichmäßig beladen bleiben. Das Riesenrad kann sonst nicht fahren“, erklärt Betreiber Robert Gormanns. Gebaut wurde das Riesenrad im Jahr 1895. Damit soll es laut Gormanns das Älteste in Deutschland und von der Physik her etwa ganz Besonderes sein.

Der Betreiber sieht in diesem Jahr die gewohnte Anzahl Passanten: „Wir sind sehr zufrieden mit dem Besucherstrom und hoffen auf gutes Wetter und darauf, dass auch Gäste von außerhalb zum Bonner Weihnachtsmarkt kommen“, sagte Gormanns. Längere Schlangen bildeten sich auch vor vielen Imbissbuden. Beliebt sind vor allem Stände mit Krakauer-Wurst, Pommes, Champignons und Reibekuchen.

Rund 165 Anbieter haben dieses Jahr ihre Buden und Verkaufsstände zwischen Münster- und Friedensplatz sowie in Post- und Windeckstraße und der Vivatsgasse aufgebaut. Neuer Blickfang auf dem Münsterplatz ist der „Bonner Weihnachtsbaum“, ein Getränkeausschank, auf dessen Dach eine 25 Meter hohe künstliche Tanne thront. Am Mülheimer Platz dreht sich ein ebenso neues wie nostalgisches Karrussel mit zwei Etagen.

Polizei-Mobil auf dem Weihnachtsmarkt

Das Getümmel auf dem Weihnachtsmarkt zieht nicht nur Besucher und Touristen in die Innenstadt, sondern auch Taschendiebe und Trickbetrüger. Mit einer mobilen Wache sowie zusätzlichen zivilen und uniformierten Fußstreifen will die Bonner Polizei deshalb an allen Tagen zwischen Münster-, Bottler- und Friedensplatz für Sicherheit sorgen. Das Polizei-Mobil steht neben dem Hauptportal des Münsters, der Stadtordnungsdienst hat eine Anlaufstelle in der Vivatsgasse eingerichtet.

Medizinische Masken waren nur vereinzelt in der Menge auszumachen. Der Weihnachtsmarkt findet dieses Jahr ohne besondere Corona-Auflagen statt. Die Stadt Bonn empfiehlt aber, medizinische Masken zu tragen, wenn der Abstand nicht eingehalten werden kann.

Der Weihnachtsmarkt findet bis zum 23. Dezember statt. Die Buden öffnen täglich von 11 bis 21 Uhr, Imbiss- und Ausschankbetriebe können Sonntag bis Donnerstag von 11 bis 21.30 Uhr, Freitag und Samstag von 11 bis 22.30 Uhr besucht werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort