Auf Jahrzehnte angelegt So läuft die zweite Runde der Rheinland Studie zur Gesundheit der Bonner

Beuel · Aktuell absolvieren die Probanden der zweiten Runde der Rheinland Studie ihre Untersuchungen, darunter auch CDU-Politiker Guido Déus. Wie läuft das große Langzeitprojekt bisher, das untersuchen will, wie und warum Menschen gesund altern? Wie aufwendig ist die Teilnahme?

 CDU-Politiker Guido Déus lässt sich für die Rheinland-Studie von Studienassistenz Julian Röhrig untersuchen.

CDU-Politiker Guido Déus lässt sich für die Rheinland-Studie von Studienassistenz Julian Röhrig untersuchen.

Foto: Sebastian Flick

Die zweite Runde der Rheinland Studie läuft derzeit auf Hochtouren. Das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) mit Hauptsitz auf dem Venusberg will herausfinden, wie und warum Menschen gesund altern. Auch CDU-Politiker Guido Déus hat neben vielen weiteren Bonner Bürgern wieder teilgenommen. Am Donnerstag besuchte der Landtagsabgeordnete das Untersuchungszentrum des DZNE am Landgrabenweg. „Ich unterstütze die Studie seit Beginn und bin nach wie vor hoch motiviert, da unsere nachfolgenden Generationen einen Nutzen aus der Studie ziehen können“, sagte Déus, während er seine Augen- und Griffstärke untersuchen ließ und Studienassistenz Julian Röhrig einen Scan der Netzhaut durchführte.

Mehr als 10.000 Bonner haben bereits an der ersten Runde der Rheinland-Studie teilgenommen, die 2016 startete und derzeit noch läuft. Parallel dazu begann das DZNE im Oktober vergangenen Jahres mit der zweiten Runde. „Unsere Langzeitstudie läuft sehr gut. Wir haben schon eine riesengroße Menge an Daten gesammelt, die ausgewertet werden können“, berichtet Prof. Monique Breteler, Leiterin der Studie und DZNE-Vorstandsmitglied. Das DZNE ist ein bundesweit auf zehn Standorte verteiltes Forschungsinstitut.

In der zweiten Runde durchlaufen die Probanden acht Untersuchungsblöcke. Neben der Sehstärke wird unter anderem auch die Kognition untersucht, also Prozesse und Strukturen, die sich auf die Aufnahme, Verarbeitung und Speicherung von Informationen beziehen.

Um die zweite Runde vollständig zu absolvieren, verbringt man insgesamt etwa fünf bis sechs Stunden im Untersuchungszentrum des DZNE. Die Untersuchungen können alle an einem Tag oder an mehreren Termine durchgeführt werden – je nach Wunsch der Teilnehmer. „Mitmachen können alle Personen, die im Einzugsbereich Beuel/ Hardtberg wohnen“, erklärt Breteler. Diese lokale Einschränkung habe man gewählt, da hier die Fluktuation sehr gering und die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass die Teilnehmer der Langzeitstudie über mehrere Jahrzehnte an ihrem jetzigen Wohnort sesshaft bleiben.

Rheinland Studie ist auf Jahrzehnte angelegt

Die auf Jahrzehnte angelegte Rheinland-Studie zählt zu den größten Gesundheitsstudien bundesweit. Ziel ist es, mittels der Untersuchungen herauszufinden, welche Faktoren die Gesundheit der Menschen bis ins hohe Alter beeinflussen. Im Fokus steht dabei die Erforschung der Ursachen von Demenz und wie man dieser und anderen altersbedingten Krankheiten vorbeugen kann. „Gesundheit ist für jeden Menschen essenziell wichtig. Mittels der Langzeitstudie möchten wir herausfinden, wie wir Menschen länger gesund bleiben können“, sagt Breteler.

Mit der Teilnahme an der Studie können die Bonner sowohl Wissenswertes über ihre eigene Gesundheit erfahren, als auch einen essenziellen Beitrag für die Wissenschaft leisten. Bei besonderen Auffälligkeiten wird geraten, den jeweiligen Facharzt aufzusuchen. Die dritte Stufe der Rheinland-Studie wird voraussichtlich in etwa drei bis vier Jahren starten.

Die neuesten Erkenntnisse der Langzeitstudie werden stets auf der Internetseite www.rheinland-studie.de aktualisiert. Dort findet man auch alle weiteren Informationen zur Teilnahme. Das Untersuchungszentrum des DZNE, Landgrabenweg 63, ist montags bis freitags von 7 bis 21 Uhr geöffnet. Auch sonntags können Termine für Untersuchungen vereinbart werden.

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