Gleis 1 wohl im Sommer wieder offen So laufen die Arbeiten am Bonner Hauptbahnhof

BONN · Am Wochenende hat die Deutsche Bahn die Baubühne für die Dachsanierung im Bonner Hauptbahnhof verschoben. Es war der Schlussstrich unter den zweiten von insgesamt sieben Bauabschnitten. So geht es jetzt weiter.

Die einzelnen Bestandteile des Daches werden abmontiert und in eine Restaurationswerkstatt transportiert. Deshalb sei auch nicht immer reger Baubetrieb im Hauptbahnhof selbst zu sehen, begründete Nicolas Krallmann, Leiter Bau- und Anlagenmanagement der DB Station & Service. Was nun die Verschiebung selbst betrifft, so bewegten Willi Maisenhelder und seine Kollegen die Hauptbühne am Samstag mit Hilfe von Druckmaschinen Zentimeter für Zentimeter weiter Richtung Norden. Für die Einrichtung der neuen Baustelle benötigten sie das gesamte Wochenende.

Am Montagmorgen um 5 Uhr sollte vor Betriebsbeginn alles fertig sein. In dieser Zeit fuhren die meisten Fernzüge über den Beueler Bahnhof und es kam, wie berichtet, zu Gleiswechseln und Änderungen bei den Abfahrtszeiten. An diesem Montag sollen alle Bahnen wieder planmäßig fahren.

Restaurierung aufwendiger als gedacht

Gleis 1 steht weiterhin nicht für den Verkehr zur Verfügung. In diesem Sommer soll es so weit sein, sagte Krallmann. Also spätestens Ende August nach bisheriger Zeitplanung. Die Bahn musste sie im Herbst 2018 korrigieren, ursprünglich war Frühjahr 2019 für den Wiederbetrieb des Bahnsteigs Richtung Köln angepeilt. Derzeit drängen sich die Pendler hauptsächlich auf dem gemeinsamen Bahnsteig für die Gleise 2 und 3.

Die Restaurierungen des 130 Jahre alten Bahnhofsdachs in Dortmund gestalteten sich aber aufwendiger als gedacht. „Selbst bei Schrauben schauen die Restauratoren genau hin, ob sie wiederverwendbar sind“, erklärte Krallmann. Insgesamt sind 5500 Quadratmeter Dachfläche zu erneuern. Die Sanierung umfasst aber beispielsweise auch die Installation neuer Rolltreppen und einen neuen Boden. Nach jetzigem Stand wird sie bis Ende 2020 erfolgen.

13 Millionen Euro sollte all das ursprünglich kosten, als die Sanierungsarbeiten im November 2016 starteten. Mittlerweile liegen die Baukosten bei 30 Millionen Euro aufgrund unvorhergesehener Überraschungen, gestiegenen Baukosten durch hohe Nachfrage bei Fachfirmen und eine Ausweitung der Sanierung, hieß es im vergangenen September. Krallmann geht aktuell davon aus, dass es bei diesem Betrag bleiben wird. Die Gesamtkosten teilen sich DB, Bund und der Nahverkehr Rheinland zu je einem Drittel.

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