Abstimmung im Stadtrat So sieht der Bebauungsplan für das "Wasserlandbad" aus

Bonn · Für das geplante "Wasserlandbad" liegt nun ein Bebauungsplan vor, der im Stadtrat abgestimmt werden soll. Hier einige neue Details.

Unabhängig vom Ausgang des Bürgerentscheids zum geplanten neuen Schwimmbad „Wasserlandbad“ in Dottendorf soll der Stadtrat in seiner Sitzung im Juni nun den für den Schwimmbadbau notwendigen Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan fassen.

Der Beschluss für den Bauungsplan ist nötig, weil für das rund 53.000 Quadratmeter große Gelände bisher eine industrielle Nutzung und Sportanlagen vorgesehen seien, erläuterten am Montag Andreas Zauke und Rainer Koch vom Stadtplanungsamt. Auf gut 40 Prozent der Gesamtfläche, auf der sich das Heizkraftwerk Süd befindet, sollen das neue Schwimmbad samt Liegewiese und Abstellanlagen für Autos und Fahrräder errichtet werden. Dem Bebauungsplanverfahren vorausgegangen sind unter anderem eine Planungswerkstatt sowie die vorgeschriebene Bürgerbeteiligung und öffentliche Auslegung des künftigen Bebauungsplanes.

Zum weiteren Ablauf des möglichen Baus sind einige Details bekannt geworden:

  • Mit 126 Einwendungen aus der Bürgerschaft verzeichnet die Stadt Bonn laut Zauke und Koch eine vergleichsweise niedrige Zahl an Einwendungen, von denen eine ganze Reihe von Nicht-Anwohnern stammten. Zum Vergleich: Bei der Bürgerbeteiligung zum Post-Tower zählte die Stadt rund 5000 Einwendungen.
  • Um dem Anliegen von Anwohnern nach Lärmschutz Rechnung zu tragen, soll auf der Seite zur Wohnbebauung an Siegweg, Erftweg und Loeschckestraße ein mit Büschen und Bäumen begrünter Lärmschutzwall entstehen, der an seiner höchsten Stelle etwa sieben Meter hoch sein wird.
  • Insgesamt 148 Bäume werden im Rahmen des Bauvorhabens der Säge zum Opfer fallen. 48 dieser Bäume sind den städtischen Planern zufolge krank und bruchgefährdet und hätten über kurz oder lang ohnehin gefällt werden müssen. Alle 148 Ersatzpflanzungen sollen auf dem Gelände erfolgen.
  • Laut Stadt Bonn befindet sich lediglich unter dem für die Liegefläche vorgesehenen Bereich eine ehemalige Kiesgrube mit Altablagerungen. Das Methan, das dort in geringen Mengen aufsteige, werde die Schwimmbadbesucher nicht gefährden, versichern Zauke und Koch. Die Bodenmesswerte würden zudem permanent überwacht.
  • Läuft alles nach Plan und der Bürgerentscheid geht zugunsten des Neubaus aus, dann könnte, so Thomas Schwolow vom für die Genehmigungsplanung zuständigen Büro Ulrich/Hartung, der Bau Anfang 2019 starten und Anfang 2021 stehen.
  • Rechtliche Bedenken meldete am Montag die SPD-Ratsfraktion an. Der Bebauungsplan dürfe nicht beschlossen werden, solange noch nicht über den Bürgerentscheid entschieden sei. Sie fordert deshalb die Verwaltung auf, diese Vorlage zurückzuziehen. Andernfalls solle der Rat sie vertagen.