Woki in Bonn So war die Premiere von "Star Wars - das Erwachen der Macht"

BONN · Die Schlange war lang: Rund 390 Menschen warteten Mittwoch Nacht im und vor dem Woki auf Einlass - die ersten hatten es sich schon ab 16 Uhr dort gemütlich gemacht, um sich die besten Plätze zu sichern. Sie alle konnten es kaum erwarten, bis die Premierenvorstellung von "Star Wars - das Erwachen der Macht" losging.

Das Licht geht aus, der Vorhang auf; die Kinogänger applaudieren schon. Zu früh gefreut: Erst mal müssen sie Werbung über sich ergehen lassen, bevor endlich der altbekannte Einleitungssatz auf der Leinwand erscheint: "Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis..." Es wird still im Woki, aber nur kurz, denn schon der erste Ton der "Star Wars"-Fanfare wird von begeistertem Applaus übertönt. Endlich! "Das Erwachen der Macht" beginnt.

So fühlt es sich an, wenn ein neuer "Krieg der Sterne"-Film ins Kino kommt. Das Publikum ging bei der Premierenvorführung in der Nacht auf Donnerstag richtig mit: Der erste Blick auf den "Millennium Falken", und die Zuschauer flippen förmlich aus. Ebenso enthusiastisch begrüßen sie Han Solo und Chewbacca bei ihrem ersten gemeinsamen Auftritt auf der Leinwand wie Popstars. Höhen und Tiefen des Films wurden von Szenenbeifall oder emotionalen Ausrufen begleitet. "Nach so langer Zeit wieder Star Wars im Kino zu gucken, ist schon ein Highlight", sagte Felix Klee. Mit seinem Han-Solo-Outfit gehörte er zu den wenigen, die kostümiert in die Vorstellung gekommen waren. Er erwarte, dass der Film wieder so werde wie die vorhergehenden, sagte er vorher. Nachher zeigten er und seine Kameraden sich zufrieden: Es sei wie Episode 4.2, meinte der Jedi Martin Stern. Die Gruppe hatte sich gut vorbereitet: "Wir haben Star-Wars-Plätzchen gebacken", so Klee, "und natürlich blaue Milch dabei." Dieses Getränk kennen Fans aus dem ersten Film.

Zu denen gehört auch Kathi Wack - seit anderthalb Wochen. Sie war mit ihrem Freund im Kino, und der hatte ihr rechtzeitig die anderen Filme vorgeführt. Sein Begeisterungslevel werde sie aber nicht erreichen, sagte sie. "Ich glaube, dafür muss man das kindheitsbegleitend erlebt haben."

Christian Weber, wie sein Kumpel in Jedi-Kutte, ist Fan der allerersten Stunde. "Ich habe die alten Sachen von 1977 bis 1983 gesammelt und Szenarien damit nachgestellt", sagte er. Wie er sind viele Besucher mit den Geschichten um Luke Skywalker aufgewachsen. Der 25-Jährige Daniel Schmitz, ein weiterer Han Solo, verfolgt sie seit mindestens 18 Jahren. Er hoffte, "dass dieser Film nicht so erbärmlich wird wie Episode 2". Dass Disney jetzt mitmischt, störte ihn nicht, "weil die das bei den Marvel-Filmen auch gut machen". Und dass Star-Wars-Schöpfer George Lucas sich verabschiedet hat, fanden die Zuschauer auch nicht tragisch - das sei sogar von Vorteil, fand Carsten Robens.

Als er den Blauen Saal, wo der Film auf Englisch gezeigt wurde, betrat, jubelten die Leute: Er hatte seine Stormtrooper-Uniform angelegt und damit auch schon vor dem Kino für Aufmerksamkeit gesorgt. Die sei etwa zehn Jahre alt, sagte er, passe aber noch. "Da muss ich auch dran arbeiten." Er und seine Frau Barbara freuten sich auf einen "Gänsehaut erregenden Film". Als imperialer Stormtrooper hoffe er, "dass nicht die Guten gewinnen".

Applaus am Ende, dann wurde der Film vor dem Woki rekapituliert. Der Bösewicht hätte vielleicht etwas böser sein können, überlegte Weber, aber man sehe ihm eine innere Zerrissenheit an. In anderen Gesprächsgruppen hörte man alles von "nicht enttäuscht" bis "episch und fulminant".

Fürs Woki war das ein gelungener Einstieg. 390 Karten wurden laut Geschäftsführer Rainer Otto verkauft, beide großen Säle waren voll belegt. Deshalb öffnete das Kino auch den kleinen Saal. Schon Wochen im Voraus seien die ersten Vorstellungen ausverkauft gewesen, sagte er. "Der Donnerstag ist wahrscheinlich der beste Tag in unserer Geschichte."

An diesem Film kommt man auch in den anderen Bonner Kinos nicht vorbei. " Er wird bundesweit auf knapp 2000 Leinwänden gezeigt, so viele wie bei keinem anderen Film." Otto vermutet, dass "Star Wars - Das Erwachen der Macht" noch manchen Rekord brechen wird. Auch er ist ein Fan. "Ich habe den ersten Film 1978, als er in die deutschen Kinos kam, gesehen." Bis er den neuen zu Gesicht bekommt, dauert es aber noch: Er habe zu viel damit zu tun, dass andere den Film sehen können.

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