Atomkraftwerke in der Nähe So weit ist Bonn von den Atomkraftwerken entfernt

Bonn · Viele Menschen sorgen sich aufgrund der Sicherheitslücken von einigen Atomkraftwerken in Europa um ihre Sicherheit. Unsere Karte zeigt, wo die Atomkraftwerke in Deutschland und in Grenznähe liegen und wie weit sie von Bonn entfernt sind?

Laut einer Studie des Online-Portals Statista gibt es europaweit 116 Kernkraftwerke. Davon befinden sich sieben in Spanien, 58 in Frankreich, sieben in Belgien, 15 in Großbritannien, eins in der Niederlande, fünf in der Schweiz, neun in Schweden, sechs in Tschechien und acht in Deutschland.

Die deutschen betriebsfähigen Atomkraftwerke sollen planmäßig ab 2022 abgeschaltet werden. Die zwei Reaktorblöcke des Atomkraftwerks von Civaux in Frankreich gelten weltweit als die leistungsstärksten.

Aufgrund einiger aktueller Vorkommnisse und Sicherheitslücken in Atomkraftwerken in Europa sind viele Menschen besorgt. Insbesondere die elf Kernkraftwerke in nächster Nähe zur deutschen Grenze sind für viele Bürger besorgniserregend. Insgesamt haben diese Kraftwerke 23 betriebsfähige Reaktoren.

Grenznahe Atomkraftwerke

Seit 1973 ist in den Niederlanden das Kernkraftwerk Borssele noch mit einem betriebsfähigen Reaktor aktiv. In Belgien sind es zwei: Das Kernkraftwerk Doel besteht seit 1975 und hat vier Reaktoren in Betrieb. Seit 1975 wird Tihange mit drei betriebsfähigen Reaktoren betrieben und liegt mit rund 130 Kilometern am nächsten an Bonn.

Die Schweiz hat drei ihrer vier Atomkraftwerke derzeit abgeschaltet: Leibstadt (1984) und Gösgen (1979) mit jeweils einem Reaktor sowie Beznau (1969) mit zwei betriebsfähigen Reaktoren sind zurzeit nicht in Betrieb. Als einziges Schweizer Kernkraftwerk ist der eine Reaktor von Mühleberg (1972) aktiv.

In Tschechien ist das AKW Temelín seit 2002 mit zwei Reaktoren betriebsfähig und liegt mit 540 Kilometern als grenznahes AKW am weitesten von Bonn entfernt. In Frankreich sind drei Kernkraftwerke in Grenznähe zu Deutschland aktiv: Cattenom (1986) mit vier Reaktoren, Chooz (1978) und Fessenheim (1978) mit jeweils zwei betriebsfähigen Reaktoren.

Super-Gau in Tschernobyl

Die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl am 26. April 1986 nahe der ukrainischen Stadt Prypjat gilt als der größte Super-Gau in der Geschichte der Atomenergie. Bei dem katastrophalen Unfall kamen laut der Weltgesundheitsorganisation WHO rund 4000 Menschen zu Tode. Insbesondere die Region nordöstlich von Tschernobyl sowie viele europäische Länder waren infolge des radioaktiven Niederschlags verseucht.

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