Hardtbergbad in Bonn So wirken sich die kürzeren Öffnungszeiten auf den Kiosk aus

HARDTBERG · Die kürzeren Öffnungszeiten schmälern den Umsatz von Kiosk-Betreiber Herbert Büttgen im Hardtbergbad. Dabei hat er in den vergangenen Jahren viel Zeit und Geld in die Renovierung und Ausstattung der Strandbar gesteckt.

Am Ende der Saison wird Herbert Büttgen Bilanz ziehen, wie hoch die verkürzten Öffnungszeiten zu Buche schlagen. FOTO: ROLAND KOHLS

Am Ende der Saison wird Herbert Büttgen Bilanz ziehen, wie hoch die verkürzten Öffnungszeiten zu Buche schlagen. FOTO: ROLAND KOHLS

Foto: Roland Kohls

Die Eistruhen sind bis oben gefüllt, es gibt Süßigkeiten und Getränke sowie herzhafte Snacks für zwischendurch. Schwimmen macht nun einmal hungrig. Das tolle Sommerwetter hätte eigentlich die Kasse der Strandbar im Hardtbergbad gut füllen müssen.

"Schön wäre es", grübelt Herbert Büttgen, der als Geschäftsführer des Kletterwaldes "Bronx Rock" auch seit 2009 den Kiosk im Bad betreibt. "Aber durch die verkürzten Öffnungszeiten des Freibades in dieser Saison haben wir enorme Umsatzeinbußen", klagt er.

Dabei hat er in den vergangenen Jahren viel Zeit und Geld in die Renovierung und Ausstattung der Strandbar gesteckt. Neue Holzvertäfelungen wurden angebracht, die Sitzmöglichkeiten draußen frisch gestrichen.

Schon das schlechte Sommerwetter 2014 hatte dem Unternehmer die Bilanz kräftig verhagelt. Denn die vergangene Freibadsaison fiel buchstäblich ins Wasser. Rund 30 Prozent weniger Besucher registrierte das Bäderamt im vergangenen Jahr in den Bonner Anlagen. Das machte sich natürlich auch in der Kasse des Kiosks bemerkbar.

"Schon damals haben wir ein Minusgeschäft gemacht." Deshalb hatte er gemeinsam mit seinem Team alle Hoffnung auf die Freibadsaison 2015 gesetzt.

"Das komplette Vormittagsgeschäft ist tot"

"In diesem Jahr spielt zwar das Wetter mit, aber jetzt haben wir durch die gekappten Öffnungszeiten enorme Umsatzeinbußen", so Büttgen. Im Gegensatz zu vorherigen Jahren bewegt sich das Drehkreuz im Eingangsbereich schließlich erst mittags um 12 Uhr (am Wochenende um 11 Uhr). "Das komplette Vormittagsgeschäft ist damit tot", so der Unternehmer. "Unsere Geschäftszeiten wurden um rund 40 Prozent reduziert. Das kann man nicht so einfach wegstecken."

[kein Linktext vorhanden]Denn jetzt würden nicht nur die Frühschwimmer wegbleiben, auch die Mütter, die in der Vergangenheit mit ihren Kleinkindern morgens kamen und sich am Kiosk zum Kaffeetrinken trafen, bleiben aus. "Am Abend haben wir das gleiche Problem." Durch die vorgezogene Schließung würden es viele Berufstätige nicht mehr schaffen, nach der Arbeit vorbei zukommen. Damit sei auch dieser Kundenstamm "weggebrochen".

Dabei gerät Büttgen ins Schwärmen, wenn er sich im Hardtbergbad umsieht. "Das ist doch wirklich einmalig hier. Allein diese Hanglage und die Umgebung. Wo gibt es Vergleichbares?", fragt er. Deshalb liegt ihm "sein" Bad auch sehr am Herzen.

"Es wäre schön, wenn man gemeinsam mit der Stadt und dem Förderverein durch besondere Aktionstage oder Events zusammen dafür sorgen würde, dass das Bad attraktiver wird und mehr Besucher anlockt."

Von verkürzten Öffnungszeiten aus der Zeitung erfahren

Er wünscht sich einen partnerschaftlichen Umgang aller Beteiligte miteinander und vor allem mehr Kommunikation. "Von den verkürzten Öffnungszeiten habe ich beispielsweise erst aus der Zeitung erfahren", beklagt er.

Aber als Unternehmer sei er auf frühzeitige Informationen angewiesen, um entsprechend kalkulieren zu können. "Denn ich muss nicht nur die Ware ordern, ich muss mich auch um das Personal kümmern." Trotzdem: Er wartet jetzt erst einmal die Saison ab und zieht dann Bilanz. "Dann sehen wir weiter", so Herbert Büttgen.

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