"Soliwodi" nun an der Berliner Freiheit Solidarität mit Frauen in Not

BONN · "Solwodi" ist die englischsprachige Abkürzung von "Solidarity with women in distress" - Solidarität mit Frauen in Not.

Die Hilfsorganisation wurde 1985 in Kenia gegründet und arbeitete schon zwei Jahre später mit Hilfe von Spenden und öffentlichen Fördergeldern auch auf deutschem Boden. Denn oft genug verbindet das Elend der Frauen, die von Menschenhandel und Zwangsprostitution bedroht sind, ihr armes Herkunftsland mit dem reichen Land, in dem sie ausgebeutet werden.

Im Juni 2013 zog "Solwodi" mit seiner Bundesgeschäftsstelle aus Berlin nach Bonn an die Kennedybrücke. Gestern nun eröffnete zusätzlich zum "Bürobetrieb" auch eine der organisationseigenen Beratungsstellen - die 17. bundesweit. "Wir wollen hier nicht nur sitzen und über die Not der Frauen schreiben. Die Geschäftsstelle soll von einem konkreten Anlaufpunkt flankiert werden", erklärte Leiterin Gudrun Angelis.

Und so bietet ab sofort die Sozialpädagogin Lena Teschlade in ihrem Büro an der Berliner Freiheit 16 vielfältige Beratung und Unterstützung an: für ausländische Prostituierte, die bei Razzien aufgegriffen wurden und ihrer Abschiebung entgegenwirken wollen, ebenso wie für deutsche, die versuchen, das Milieu zu verlassen. Migrantinnen, die von Zwangsheirat bedroht sind oder in ihrer Ehe Gewalt ausgesetzt sind, werden juristisch beraten und bekommen psychologische Unterstützung.

Die Hilfsorganisation verfügt außerdem über sieben Schutzwohnungen, die Frauen in Notlagen schnell und unbürokratisch beziehen können. Auch als Streetworkerin wird Teschlade, die Serbisch und Englisch spricht, regelmäßig unterwegs sein. In den nächsten Monaten will sie sich ein genaues Bild davon machen, welche Art der Hilfe in Bonn am dringendsten benötigt wird. "International unterstützen wir eine große Zahl von Nigerianerinnen, weil von dort sehr viele Zwangsverschleppungen ausgehen. Doch hier in der Region sind vor allem Frauen aus Südosteuropa und Südamerika betroffen." sgl

Die Kernöffnungszeiten der Beratungsstelle liegen zwischen 8.30 und 17 Uhr. Telefonisch ist das Büro unter der Rufnummer 0228/96397210 zu erreichen.

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