Bönnsche Traditionskneipe "Sonja's" startet 2013 mit neuen Musikangeboten

BONN · Stammgäste kennen das bereits, aber wer zum ersten Mal in der Weihnachtszeit die Gaststätte Sonja's in der Friedrichstraße betritt, wird erst einmal staunen. Decke und Wände sind vollständig mit Pinienzweigen bedeckt, von denen außerdem zahllose Sterne, Schlitten und andere Weihnachtsdekorationen hängen.

 Wirtin Sonja Reul begrüßt die Mitglieder der Live-Jazzband Dreamboat Ramblers in ihrer Gaststätte in der Friedrichstraße.

Wirtin Sonja Reul begrüßt die Mitglieder der Live-Jazzband Dreamboat Ramblers in ihrer Gaststätte in der Friedrichstraße.

Foto: Horst Müller

Ein dicker Nikolaus-Leinensack auf der Fensterbank, Weihnachtsmänner überall und der Duft nach Nussgebäck - gäbe es einen Preis für die schönste Kneipen-Winterdekoration, Wirtin Sonja Reul und ihr Team würden ihn bekommen. Dazu gibt es immer wieder beschwingte Musik, zum Beispiel von den "Dreamboat Ramblers", deren New Orleans Jazz an Rhein und Ruhr bekannt ist.

Sie kommen laut Reul einmal im Jahr zu ihr, so wie die meisten anderen Bands - selten hört man eine Gruppe mehr als zweimal im Jahr. Jeden Samstag gibt es Jazz, außerdem einmal im Monat Boogie Woogie. Das ist etabliert, die Wirtin hat eine Menge Stammgäste, außerdem entdecken immer neue Menschen die Kneipe für sich. Das habe mit der Entwicklung der Friedrichstraße zu tun, sagt sie. "Als ich hier runter kam, war das kein guter Standort. Die Straße war nicht befahren und hatte einen Hinterhofcharakter."

Vor 16 Jahren zog sie von ihrem vorherigen Standort, dem "Dreieck 5", das sie zehn Jahre lang geführt hatte, zur jetzigen Adresse, wo sie neu anfangen musste. "Ich hätte das nicht geschafft, wenn ich mir nicht vorher schon einen Namen gemacht hätte." Jetzt sei die Friedrichstraße eine "tolle Flaniermeile" und deshalb ein guter Platz.

Auch 2013 will sie dort wieder jede Menge Musik anbieten. Sie kennt eine große Zahl Bands, darunter auch einige aus Holland und Köln. Die muss sie natürlich bezahlen, damit die Gäste einen kostenlosen Hörgenuss haben. "Das Ganze wird aber auch nicht billiger", sagt die 59-Jährige. Nicht immer rechne sich das, zum Beispiel dann nicht, wenn wenige Zuhörer da sind und die sich über zwei Stunden an jeweils einem Getränk festhalten. Deshalb denke sie über neue Konzepte nach.

In der Weihnachtszeit ist viel los bei Sonja Reul, aber an Silvester bleibt die Kneipe zu. "Die Anmeldung war dieses Jahr schwach", sagt die Gastronomin. 70 Personen müssten es schon sein, damit sich das lohnt. Sie hofft jetzt auf den Jahreswechsel 2013/14. Im Januar und Februar werde es samstags keinen Jazz geben, was vor allem mit Karneval zu tun habe.

"Im März werde ich dann wieder durchstarten." Sie würde auch gerne das musikalische Spektrum erweitern, "damit es nicht langweilig oder einseitig wird". Bigband-Musik wäre toll. "Aber die Bands sind meistens zu teuer." Eine Möglichkeit: Bei Schulbands nachfragen.

Darüber hinaus wolle sie sich mehr mit der Küche beschäftigen. "Früher waren wir ein reines Glas-Bier-Geschäft", so Reul. Seit einiger Zeit werde aber auch ihre warme Küche mehr nachgefragt, besonders bei den vielen Weihnachtsfeiern, die im Sonja's gefeiert werden. Nicht zuletzt stehen 2013 auch zwei 60. Geburtstage in der Belegschaft an, unter anderem im November ihr eigener, da wird natürlich gefeiert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort