Hitze und wenig Niederschlag Sorgt Wassermangel für Probleme in Bonn und der Region?

Bonn/Region · Schönstes Sommerwetter, aber auch Waldbrandgefahr und Dürre: Da liegt die Befürchtung nahe, das Wasser in Bonn und der Region könnte knapp werden. Wie ist die Situation am Rhein und an der Wahnbachtalsperre? Ein Überblick.

Warme Temperaturen, Sonne satt und angenehme Nächte. Zurzeit präsentiert sich der Sommer von seiner schönsten Seite, und das soll zum Start der Sommerferien in NRW auch noch so bleiben. Verschiedene Wettermodelle gehen vorerst nicht von Niederschlag aus - zumindest wird kein langanhaltender Landregen erwartet.

Landwirte in der Region haben mit der Trockenheit zu kämpfen und rechnen mit Einbußen bei der Ernte. Die Waldbrandgefahr im Rheinland ist hoch. In Much geriet in der vergangenen Woche bereits ein Waldstück in Brand. Der Gedanke liegt nahe: Wasser muss bei diesem Wetter Mangelware sein. Aber ist das wirklich wahr?

Schifffahrt auf dem Rhein hat noch Wasser unterm Kiel

Der Rheinpegel in Bonn lag zum Wochenstart über zwei Meter. Im Vergleich zum Julianfang, als der Pegelstand bei 1,79 Meter lag, kam somit sogar noch etwas Wasser hinzu. Für den Schiffsverkehr stellt der Wasserstand aktuell keine größere Gefahr dar. "Im Vergleich zum Hochwasser gibt es bei Niedrigwasser keine Fahrbegrenzung. Jeder Schiffsführer ist für das Beladen und den damit verbundenen Tiefgang selbst verantwortlich", erklärte Bernd Schönfelder vom Wasser- und Schifffahrtsamt Duisburg auf GA-Anfrage. Auch auf der Rheinfähre in Königswinter gibt man sich entspannt. Für Geschäftsführer Kurt Bendel besteht kein Grund zur Sorge: "Wir sind 2003 bei einem Pegelstand von 39 Zentimetern gefahren. Um diesen Wasserstand zu erreichen, braucht es noch mehrere Wochen."

Genug Wasser trotz Trockenheit

Ähnlich entspannt wie auf dem Rhein ist die Lage an der Wahnbachtalsperre, dem Wasserspeicher der Region. Am Montag gab der Betreiber, der Wahnbachtalsperrenverband (WTV), auf seiner Internetseite Entwarnung. "Im Moment haben wir bei einem Stauspiegel von 119,94 mNN einen Füllungsgrad von etwa 81 Prozent, was etwa 33 Millionen Kubikmetern entspricht", heißt es auf der Internetseite. Vergleich: Im Jahr 2014 lag der Füllungsgrad bei 72 Prozent.

Der Tank ist damit gut gefüllt. Dennoch mahnt der WTV vor Wasserverschwendung. "Weltweit herrscht Wasserknappheit, die in den nächsten Jahrzehnten noch deutlich ansteigen wird. Wir leben also im Luxus", so der WTV.

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