Kooperationsmodell Sparkasse leiht der Stadt Bonn Mitarbeiter aus

Bonn · Was die Sparkasse Köln-Bonn bereits in einigen Kommunen, unter anderem auch in Köln, seit Längerem praktiziert, soll jetzt auch in Bonn gute Übung werden: Sie will Personal an die Stadtverwaltung „ausleihen“.

Hintergrund ist der sukzessive Personalabbau des Geldinstituts. So will sich die Sparkasse, wie berichtet, in den kommenden fünf Jahren von 850 ihrer insgesamt 4200 Mitarbeitern trennen. Der Personalabbau soll sozialverträglich gestaltet werden. Betriebsbedingte Kündigungen sind nicht vorgesehen, heißt es. Als Grund für den Personalabbau nennt die Sparkasse die weiter voranschreitende Digitalisierung vieler Arbeitsläufe.

„Zur kontinuierlichen Verringerung des Personalbestands werden verschiedene Modelle intensiv genutzt. Dazu gehört zum Beispiel die Möglichkeit für die Beschäftigten, Gehaltsbestandteile gegen zusätzlichen Urlaub einzutauschen“, erklärte Sparkassensprecher Jörg Wehner dem GA am Mittwoch. Daneben würden auch intensiv Teilzeitmodelle und weitere Maßnahmen wie Altersteilzeit gefördert.

Ein zusätzliches Mittel – allerdings in kleinerem Umfang – sei die sogenannte Abordnung, für die die Sparkasse frühzeitig die Weichen gestellt habe. „Das Angebot basiert auf Freiwilligkeit; es handelt sich um ein faires Vorgehen, der Personalrat ist bei allen Schritten eingebunden“, betonte Wehner. Diese Maßnahme nehme nun Fahrt auf, nachdem zunächst neue gesetzliche Hürden genommen werden mussten. „Aktuell sind 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Gebietskörperschaften ausgeliehen.“ Weitere Mitarbeiter hätten Interesse angemeldet.

"Ausgeliehener" Mitarbeiter bleibt bei Sparkasse angestellt

Das Modell funktioniert wie folgt: Sind Mitarbeiter „ausgeliehen“, zahlt die Sparkasse ihnen unverändert weiter das Gehalt. Sie erhält aber im Gegenzug von der jeweiligen Gebietskörperschaft das marktgerechte Gehalt für die betreffende Stelle zurückvergütet. Laut Wehner blieben die „ausgeliehenen“ Beschäftigten währenddessen weiterhin Mitarbeiter der Sparkasse. Nach längstens 18 Monaten stehe dann die Entscheidung an, ob die Beschäftigten in ein Arbeitsverhältnis mit der Gebietskörperschaft eintreten möchten. Bisher sei das in einem Fall geschehen.

Wie genau und in welchen Abteilungen der Stadtverwaltung das Kooperationsmodell umgesetzt werden soll, ist laut Stadtsprecherin Monika Hörig noch nicht im Detail geklärt. „Ob diese Mitarbeiter vornehmlich im Dienstleistungszentrum eingesetzt werden, wissen wir noch nicht“, sagte sie. Aber es böte sich sicherlich an, weil diese Mitarbeiter viel Erfahrung in der Kundenbegegnung mitbrächten.

Auch stehe noch nicht fest, um wie viele Sparkassenangestellte es sich handele. Die Personalvertretung der Stadt Bonn habe inzwischen der Kooperationsvereinbarung zugestimmt. Hörig zufolge soll sie in den nächsten Tagen von Stadt und Sparkasse unterzeichnet werden.

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