Zweierduell im Kampf um OB-Kandidatur SPD-Chef Harder tritt erneut an

BONN · Die Katze ist aus dem Sack: Nachdem Ernesto Harder (37) bereits seit Monaten als potenzieller Kandidat der SPD gehandelt worden war, gab der Vorsitzende des SPD-Unterbezirks Bonn am Dienstag offiziell bekannt, dass er auf dem Parteitag am 28. Februar als OB-Kandidat antreten werde.

 "Ich will ein florierendes Bonn", Ernesto Harder, 37, SPD-Chef

"Ich will ein florierendes Bonn", Ernesto Harder, 37, SPD-Chef

Foto: Barbara Frommann

Neben Harder hat auch der Bad Godesberger Rechtsanwalt Peter Ruhenstroth-Bauer (58) sein Interesse angemeldet.

Schon einmal wollte Harder als OB-Kandidat den Chefsessel im Rathaus erobern. Die damalige Amtsinhaberin Bärbel Dieckmann hatte ihn im August 2008 der Partei als ihren potenziellen Nachfolger empfohlen, nachdem sie kurz zuvor ihren Verzicht auf eine erneute Kandidatur bekannt gegeben hatte. Doch einigen Genossen war der im März 2008 neugewählte Parteivorsitzende Harder mit 30 Jahren zu jung und unbeleckt.

Der Beueler Gesamtschulleiter Jürgen Nimptsch kam ins Gespräch, woran der ehemalige Ratsherr Martin Schilling maßgeblich beteiligt gewesen sein soll. Seit Harder bei einer Kandidatenaufstellung für die Stadtratswahlen Schilling von einem sicheren Listenplatz verdrängt hatte, gelten beide nicht gerade als Freunde. Im September 2008 machte Harder einen Rückzieher und sprach sich ebenfalls für Nimptsch als OB-Kandidaten aus. Schilling soll neben Ex-OB Dieckmann zu dem Kreis gehören, der jüngst den bisher im politischen Tagesgeschäft unbekannten Ruhenstroth-Bauer auf den Kandidaten-Schild gehoben hat.

Harder ist promovierter Politikwissenschaftler und bei einer Unternehmensberatung tätig. Seit 2004 gehört er dem Rat der Stadt Bonn an. Er ist wirtschaftspolitischer Sprecher und seit vorigem Jahr neben Bärbel Richter Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion. Er ist verheiratet und hat einen zweijährigen Sohn. "Ich will ein florierendes Bonn, in dem Familien unabhängig von der Höhe des Einkommens und des kulturellen Hintergrunds gut wohnen, miteinander leben und arbeiten können", sagte Harder zu seiner Motivation, sich doch noch einmal für die OB-Kandidatur zu bewerben.

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