SPD-Kanzlerkandidat in Bonn Scholz attackiert auf dem Münsterplatz CDU/CSU

Bonn · Der SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz teilt wenige Tage vor der Bundestagswahl bei einem Wahlkampfauftritt auf dem Bonner Münsterplatz verbal gegen den derzeitigen Koalitionspartner CDU/CSU aus.

 Olaf Scholz tritt auf dem Bonner Münsterplatz mit der Bonner SPD-Kandidatin Jessica Rosenthal auf.

Olaf Scholz tritt auf dem Bonner Münsterplatz mit der Bonner SPD-Kandidatin Jessica Rosenthal auf.

Foto: Nicolas Ottersbach

Wie wegweisend die Person sein könnte, die gerade auf der Bühne steht, zeigt sich erst, als sie wieder unten ist: Zahlreiche Kameraleute umringen SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz und wollen ein Interview, als er nach seiner gut einstündigen Rede am Mittwochabend auf dem Bonner Münsterplatz steht. Zuvor hat er schon alle wichtigen Themen dieses Wahlkampfs angesprochen und mit hanseatisch-knappen Sprüchen unterlegt, wie sie auch auf Wahlplakaten stehen.

Das Wohnen werde immer teurer. Scholz will steigende Mieten verhindern und mehr Wohnungen bauen, jedes Jahr 400 000. „Es hat sich eingebürgert nicht mehr über die Rente zu reden“, sagt er. Dabei gehe es nicht nur um die Alten, sondern auch die Jungen. Mit der SPD gebe es keine Erhöhung des Renteneintrittsalters mehr, das Rentenniveau soll stabil bleiben. Scholz spricht sich gegen Steuersenkungen aus: „Das ist unsolidarisch.“ Kinder dürften nicht in Armut aufwachsen, Stichwort Kindergrundsicherung. Den „menschengemachten Klimawandel“ gelte es aufzuhalten, statt auf Kernenergie müssten die Erneuerbaren ausgebaut werden.

Respekt und Anerkennung für jeden einfordert

Den meisten Applaus erhält Scholz dafür, dass er Respekt und Anerkennung für jeden einfordert – ob persönlich oder finanziell, beispielsweise in Pflegeberufen. Und umgekehrt gelte, das sage er als Jurist: „Niemand sollte sich als etwas Besseres fühlen.“ Zum Schluss kommt noch die Frage aus dem Plenum, ob er Karneval feiert. Um diese Frage drückt er sich mit „norddeutscher Zurückhaltung“. Angriffslustiger ist er gegenüber seinem aktuellen Koalitionspartner: „Eine weitere CDU/CSU-geführte Bundesregierung wird Deutschland Wohlstand und Arbeitsplätze kosten.“

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