Aktion vom Verein ProBeethovenhalle Spendensammlung für das Baudenkmal

Bonn · Der Verein ProBeethovenhalle organisiert ein Benefizkonzert. Alanus-Studenten stiften Kunstwerke und stellen sie auf dem alten Kupferblech der Halle aus.

 Das Felicitas-Quartett Bonn spielt in der „Bar 65“ der Bonner Oper zugunsten der Beethovenhalle.

Das Felicitas-Quartett Bonn spielt in der „Bar 65“ der Bonner Oper zugunsten der Beethovenhalle.

Foto: Stefan Knopp

Renate Hendricks hat sich ihren Optimismus bewahrt. Sie hofft, dass das Beethovenfest 2020 mit einem Konzert in der fertiggestellten Beethovenhalle abgeschlossen werden kann. Bis dahin sammelt der Verein ProBeethovenhalle, dessen stellvertretende Vorsitzende sie ist, fleißig Spenden, zuletzt am Samstag mit einer Matinée in der „Bar 65“ der Bonner Oper. Dort spielte für den guten Zweck das Felicitas-Quartett Bonn.

Der Verein ist bei vielen Anlässen präsent, sammelt Gelder, wirbt für die Mitgliedschaft – derzeit gehören ihm 80 Personen an – und versucht ein Bewusstsein für die Beethovenhalle zu schaffen. Auch bei den Menschen, die die Festspielhausidee befürwortet hatten. „Bisher gab es die trügerische Hoffnung, dass es vielleicht doch ein Festspielhaus gibt“, so Hendricks. Das ist aber jetzt endgültig vom Tisch. „Ich erlebe zurzeit: Je mehr die Leute sich damit abfinden, dass die Beethovenhalle die Stätte des Konzerts in Bonn ist, umso mehr wird auch klar, dass sie für die Beethovenhalle spenden werden.“ Die Bereitschaft sei da, sagte der Vereinsvorsitzende Hans Hinterkeuser. „An diesem Umdenken arbeiten wir systematisch.“

Verständnis wecken für Denkmalpflege

Wichtig sei, den Bürgern auch vor Ort die Möglichkeit zu geben, den denkmalpflegerischen Ansatz zu verstehen, sagte Hendricks. Deshalb bieten Vereinsmitglieder Führungen über die Baustelle an, die nächsten wohl im Februar. „Es finden sich jeden Tag neue Details, auf die man achten muss.“ Zum Beispiel die Bronzegriffe an den Türen, die teilweise abmontiert waren. Aus Brandschutzgründen können sie nicht mehr angebracht werden, so Hendricks. „Sie würden heiß werden, sollte ein Feuer entstehen.“ Man versuche Lösungen zu finden, die Griffe dennoch zu verwenden.

Ein weiterer Punkt ist die Akustik, für die der Verein schon 85 000 Euro an die Stiftung Denkmalschutz überwiesen habe. Damit werde zum Beispiel ein Problem im Orchesterbereich behoben, das immer wieder bemängelt wurde: „Es sollen Seitenflügel eingebaut werden, die beweglich sind, damit die Mitglieder des Orchesters sich gegenseitig hören können.“ Auch für die Wiederherstellung des Foyergartens der Beethovenhalle mit seinen Brunnen und die Sanierung der Orgel wird der Verein Gelder bereitstellen.

Mit dem Konzert, bei dem Streichquartette von Joseph Haydn und Ludwig van Beethoven zu hören waren, beschloss der Verein auch das Europäische Jahr des Kulturellen Erbes. Außerdem stellten Studierende der Alanus Hochschule Kunstobjekte aus dem originalen Kupferblech vom alten Dach der Beethovenhalle aus. Der Reinerlös aus dem Verkauf kommt der Halle zugute. Allerdings war das laut Hendricks nur eine „Schnupperausstellung“. Man plane eine längerfristige Werkschau an einem anderen Ort. Die Sanierung der Beethovenhalle soll bis Juli 2020 abgeschlossen sein – zumindest war das der letzte Stand, den die Stadt im November verkündet hatte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort