Individuelle Müllentsorgung Sperrmüllwagen kommt in Bonn nur noch auf Abruf

Bonn · Bonnorange testet ab 2018 in einigen Stadtteilen ein Pilotprojekt: Künftig sollen Möbel und Hausrat in den Testgebieten nicht mehr wie gehabt im Dreimonatsrhythmus an festen Terminen abgeholt werden, sondern nur nach individueller Absprache.

Ab 2. Januar 2018 müssen sich einige Bonner auf eine Neuerung einstellen: In verschiedenen Straßenzügen des Stadtgebietes testet Bonnorange zwei Jahre lang ein Pilotprojekt zur Sperrmüllabholung. Künftig sollen Möbel und Hausrat in den Testgebieten nicht mehr wie gehabt im Dreimonatsrhythmus an festen Terminen abgeholt werden, sondern nur nach individueller Absprache. Anwohner müssen dann ihren Sperrmüll beim Entsorgungsdienst telefonisch oder im Internet anmelden. Aus allen Stadtbezirken wurden gezielt Bereiche ausgewählt, um möglichst alle Siedlungsstrukturen von der Großwohnanlage bis zu Einfamiliehäusern zu erfassen. Unter anderem sind Straßen in Oberkassel, Röttgen und Ückesdorf unter den Testgebieten.

Grund für die Umstellung ist der Test eines neuen Entrümpelungsservices. Bonnorange bietet an, Sperrmüll, Elektrogeräte oder Restmüll direkt aus der Wohnung abzutransportieren und zu entsorgen. „Dazu ist es notwendig, die Sperrmüllabholung von den derzeit vier festen Terminen im Jahr auf den Sperrmüll auf Abruf umzustellen“, teilte Bonnorange auf Anfrage mit. Während für den Sperrmüll auf Abruf keine zusätzlichen Kosten anfallen, ist der Entrümpelungsdienst allerdings kostenpflichtig. Die Kosten sollen je nach Aufwand und Umfang individuell berechnet werden.

Mit der neuen Regelung reagiert Bonnorange auf Nachfragen und Beschwerden seitens der Anwohner. „Zum einen gibt es seit Jahren Nachfragen für einen Sperrmüll auf Abruf und Hilfe beim Herausstellen beziehungsweise Entrümpeln“, sagte eine Sprecherin von Bonnorange. Zum anderen gebe es regelmäßig Beschwerden über die Lärmbelästigung durch „Müllsucher“ und die anschließende Verschmutzung der Straße. Diese durchwühlten Müllberge würden die Mitarbeiter auch mehr Zeit beim Verladen kosten, so Bonnorange.

Termine können gebucht werden

Über den Start hatte der Verwaltungsrat von Bonnorange entschieden. Die entsprechende Satzungsänderung muss allerdings der Stadtrat vornehmen. Nach einem Jahr soll dem Verwaltungsrat von Bonnorange ein Ergebnisbericht vorgelegt werden, anhand dessen entschieden werden soll, ob das Projekt 2019 auslaufen oder stadtweit angeboten werden soll. Bonnorange informierte die betroffenen Haushalte in der vergangenen Woche schriftlich. „Der Bürger ist einfach vor vollendete Tatsachen gestellt worden, ohne das zu diskutieren“, beschwert sich ein Anwohner aus Röttgen. „Ich finde, die alte Lösung hat sich bewährt“, sagt er.

Im Rhein-Sieg-Kreis läuft die Sperrmüllabholung per Voranmeldung bereits seit 2002 – und das erfolgreich. „Wir haben sehr, sehr gute Erfahrungen gemacht“, sagt Joachim Schölzel, Pressesprecher der RSAG. Durch die Voranmeldung könne der Einsatz von Personal und Fahrzeugen besser geplant werden. Auch für die Anwohner biete der Service Vorteile: Sie müssten im Vergleich zur früheren Regelung nicht drei Monate auf den nächsten Abfuhrtermin warten, sondern erhielten innerhalb von vier Wochen einen Termin. „Es ist problemlos angenommen worden“, so Schölzel. Ähnlich wie in Bonn ging der Umstellung eine mehrjährige Testphase in einzelnen Kreisgebieten voraus.

Ab dem 18. Dezember können die Termine telefonisch oder schriftlich bei Bonnorange gebucht werden. Die Anmeldungen sollen gesammelt und eine Tourenplanung erstellt werden.

Weitere Informationen unter bonnorange.de

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