Nußallee Sperrung der Uni-Bibliothek war ein Missverständnis

Bonn · Zeit für Karneval hatten Katharina Bauerfeind und Manuel Hochheim in diesem Jahr kaum. Für die beiden Studierenden herrscht zurzeit Klausurenstress. Umso verwunderter waren die beiden über das Sperrband in der Abteilungsbibliothek für Medizin, Naturwissenschaften und Landbau an der Nußallee.

 Ein Teil der Bibliothek an der Nussallee war für die Studierenden geschlossen. Ab Donnerstag ist er wieder frei zugänglich.

Ein Teil der Bibliothek an der Nussallee war für die Studierenden geschlossen. Ab Donnerstag ist er wieder frei zugänglich.

Foto: Max Malsch

Außerdem waren Stühle und Tische übereinandergestapelt - und die wenigen freien Arbeitsplätze waren alle belegt. Ein Hinweisschild gab die Erklärung: "Aus Brandschutzgründen darf dieser Bereich samt Mobilar bis auf weiteres nicht benutzt werden", stand darauf zu lesen.

"Das ist kurzfristig über uns eingebrochen", erläuterte zunächst eine Sprecherin der Universitäts- und Landesbibliothek Bonn (ULB), die sofort den zuständigen Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW einschaltete, um den Brandschutzauflagen gerecht zu werden.

Am späten Mittwochnachmittag gab Uni-Sprecher Andreas Archut dann Entwarnung: "Es hat sich inzwischen herausgestellt, dass die Sperrung von Arbeitsplätzen in der Landbaubibliothek auf einem Missverständnis beruhte. Sie wird daher im Laufe des Donnerstagvormittags rückgängig gemacht, so dass die Bibliothek wieder in vollem Umfang genutzt werden kann."

Der Hintergrund für die Sperrung ist ein ebenso rühriger wie nachvollziehbarer: Ein ULB-Mitarbeiter, der von einer Brandschutzschulung zurückkam, hatte sich bei seinen Berechnungen schlicht vertan. Klar ist, dass seit dem 11. April 1996 die Brandschutzbestimmungen sehr viel strenger geworden sind.

Damals starben bei einem verheerenden Brand im Düsseldorfer Flughafen 17 Menschen. Erst kürzlich hatte die HIS Hochschul-Informations-System GmbH zu einer Tagung über Brandschutz an Hochschulen eingeladen.

Ansgar Leitzke vom Veranstaltungsmanagement der Uni Bonn hat die Räume und Flächen der Hochschulen unter dem Aspekt der Versammlungsstättenverordnung untersucht. Bei etwa 1500 Veranstaltungen pro Jahr trägt die Uni als Betreiber Verantwortung für die Sicherheit der Besucher und die Einhaltung der Vorschriften.

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