Baustellen im Bonner Westen Staus rund ums Endenicher Ei in Bonn nerven Autofahrer

Bonn · Viele Baustellen im Bonner Westen sorgen neben der Sperrung der Auf- und Abfahrten an der A565 für Behinderungen auf den Straßen ringsum. Das bleibt voraussichtlich die ganzen Sommerferien über so - zum Ärger vieler Autofahrer.

 Nur noch einspurig befahrbar ist die B 56 über das Endenicher Ei. Staus werden in den kommenden Wochen die Normalität sein.

Nur noch einspurig befahrbar ist die B 56 über das Endenicher Ei. Staus werden in den kommenden Wochen die Normalität sein.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Komplettsperrung des Endenicher Eis seit Montag hat in Bonn zum Verkehrschaos geführt. Der Regen am Mittwoch hatte obendrein offensichtlich noch mehr Menschen als in den Tagen und Wochen zuvor dazu bewegt, mit dem Auto zu fahren. Mit der Folge, dass zeitweise nichts mehr auf den Straßen in und um Bonn herum ging.

Die Sperrung, die bis Ende der Ferien am 11. August geplant ist, erfolgt als Vorbereitung für die Erneuerung des Kreisverkehrs (siehe Infokasten). Die Arbeiten am Endenicher Ei schließen sich unmittelbar nach Freigabe der Sperrung der Viktoriabrücke an, die in der vergangenen Woche nicht befahrbar war.

 Besonders betroffen sind die Autofahrer, die in Richtung Westen, also in Richtung Weststadt, Endenich und weiter entlang die B 56 gen Duisdorf und Euskirchen und umgekehrt in Richtung Innenstadt und Bonner Norden fahren wollen. Behindert wird der Verkehrsfluss durch zusätzliche größere Baustellen verbunden mit Teilsperrungen in Endenich, der Weststadt und in Dransdorf.

So sollen Autofahrer, die normalerweise die Endenicher Allee in Richtung Endenich/Poppelsdorf nutzen, über die nun ebenfalls hoch belastete Endenicher Straße oder die Meckenheimer Allee in Richtung Südwesten fahren. Die Endenicher Allee ist wegen Leitungsarbeiten stadtauswärts zwischen Hosenbrücke/Wiesenweg und Alfred-Bucherer-Straße seit einem Jahr gesperrt. Komplett gesperrt ist zudem die Baumschulallee im Abschnitt zwischen Endenicher Allee/Colmantstraße und Kreuzbergweg.

 Damit nicht genug: Auch die von den Autofahrern genutzten Ausweichrouten in Endenich über den Hügel und die Siemensstraße sowie in Bonn-Nord über die Bornheimer Straße nahe dem Lievelingsweg und über die Straße Am Propsthof sind wegen Baustellen eher weitere Staufallen, als dass sie den Verkehr beschleunigen würden. Wegen Arbeiten am Fernwärmenetz ist die Bornheimer Straße teils gesperrt. Am Ende der Siemensstraße/Ecke Alfterer Straße//Meßdorfer Straße in Dransdorf stockt der Verkehr am Kreisel ebenfalls vor einer Kanalbaustelle.

Nach einem Aufruf des GA meldeten sich mehrere erzürnte Leser. „Die derzeitige Situation mit den verschiedenen Baustellen in Bonn ist eine Katastrophe“, schreibt uns Yvonne Wagner. „Gerade gestern in dem Megastau auf der A 565 stand ich bereits um 14.30 Uhr, brauchte von Lengsdorf bis Abfahrt Tannenbusch fast eine Stunde.“

 Grafik: Staus in Bonn

Grafik: Staus in Bonn

Foto: Grafik

Eine weiterer Leser fragt sich: „Wie kann man das Endenicher Ei schließen und die Ausweichstrecke Am Propsthof/Bornheimer Straße gleichzeitig mit einer Dauerbaustelle blockieren? Ich stand heute Vormittag gegen 12 Uhr zirka 30 Minuten in der Straße Am Propsthof, um auf die Autobahn zu gelangen.“ Die Baustellen könnten nach der Meinung eines Lesers sich auch negativ auf Geschäfte in der Weststadt auswirken. Der ganze Bereich Siemensstraße, Propsthof, Dickobskreuz und Gerhard-Domagk-Straße sei so gut wie nicht mehr zu erreichen.

Weniger Menschen in Corona-Zeiten im Sommerurlaub

 Monika Gehrmann, Vizeleiterin des städtischen Tiefbauamts, bittet um Verständnis für die Beeinträchtigungen des Verkehrs aufgrund der Baustellen. Diese haben aber keinen größeren Aufschub geduldet. „Die Sommerferien sind – aufgrund des erfahrungsgemäß geringeren Verkehrsaufkommens – unsere Hauptbauzeit für Bauprojekte“, sagte sie am Mittwoch.

Normalerweise sei in den Sommerferien ein erheblich geringeres Verkehrsaufkommen auf den Bonner Straßen. „Doch derzeit ist anscheinend coronabedingt deutlich mehr Verkehr als in den Sommerferien der Vorjahre“, sagte Gehrmann. Möglicherweise, weil viele Bürger nicht in den Sommerurlaub gefahren seien, ihn auf später verlegt oder bereits während des Lockdowns genommen hätten. „Das war für uns so nicht vorhersehbar. Wir aber müssen uns bei den Firmen an den vereinbarten Ausführungstermin halten, beziehungsweise Termine waren auch nicht mehr umzuplanen.“

Erschwerend komme derzeit eine vom Landesbetrieb Straßen.NRW kurzfristig eingerichtete Baustelle auf der A 565 hinzu, die bei der Planung der städtischen Maßnahmen in den Sommerferien nicht bekannt gewesen sei.

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