Herz-OP an Uniklinik Bonn Spezialteam rettet fünfjähriger Zola das Leben

Bonn · Nach einer Komplikation in einem Krankenhaus in NRW musste die fünfjährige Zola im Universitätsklinikum Bonn am Herzen operiert werden. Noch nie wurde ein vergleichbarer Einsatz erfolgreich durchgeführt.

Am Abend des 2. März versetzte ein hochdramatischer Notfall die chirurgische Intensivstation des Universitätsklinikums Bonn (UKB) in Alarmbereitschaft. Die fünfjährige Zola, die nach einer schweren OP-Komplikation in einem Krankenhaus in Nordrhein-Westfalen mit offenem Brustkorb an eine Herz-Lungen-Maschine (ECMO) angeschlossen werden musste, benötigte dringend eine überlebenswichtige Herzoperation. Dafür musste Zola schnellstmöglich nach Bonn geholt werden – eine Weiterversorgung in dem ursprünglichen Krankenhaus war unmöglich. Noch nie wurde in Deutschland ein Einsatz dieser Art erfolgreich durchgeführt. Über den Einsatz berichtete das UKB nun.

Es war eine beispielhafte Teamleistung, die Zola das Leben rettete. Zuerst wurde das ECMO-Transportteam der operativen Intensivmedizin (siehe Infobox am Textende) aktiviert. Ein Intensivmediziner und eine Intensivpflegekraft erhielten in diesem besonderen Fall die Unterstützung von einem interdisziplinären Team aus Kinderkardiologie, Kinderherzchirurgie und Kardiotechnik. „Auch für unser erfahrenes ECMO-Transportteam war die Logistik und der Transport eines Kindes mit offenem Brustkorb eine spezielle Herausforderung“, erläutert Stefan Lenkeit, Koordinator Pflege für Notfallmanagement und ECMO-Transport. Die Berufsfeuerwehr Köln stellte für den Transport ein Intensivmobil zur Verfügung – eine Art „rollende Intensivstation“. Damit können auch Patienten wie Zola transportiert werden.

Innerhalb weniger Stunden gelang es dem Team, Zola ins Bonner Universitätsklinikum zu holen. Im Anschluss an den Transport operierte Kinderherzchirurg Daniel Dürr die kleine Patientin. „Erstmalig wurde deutschlandweit so ein notfallmäßiger Einsatz bei einem Kind mit offenem Brustkorb erfolgreich durchgeführt“, sagt Dürr. Insgesamt elf hochspezialisierte Ärzte, Rettungs- und Pflegefachkräfte des Universitätsklinikums Bonn und der Berufsfeuerwehr Köln waren an dem gesamten Einsatz über sieben Stunden beteiligt. „Dank der großen Erfahrung der Spezialisten und der hervorragenden Zusammenarbeit verlief die gesamte Aktion reibungslos“, so Lenkeit.

Sechs Wochen später konnte die fünfjährige Zola nach Hause entlassen werden. „Ich bin froh, dass Ärzte und Pfleger sowie alle anderen Beteiligten mit dieser Aktion über ihre Grenzen hinausgegangen sind und Neuland betreten haben. So hat meine Tochter es geschafft, zu überleben,“ sagt Mandy Freese, Zolas Mutter. „Ab diesem Sommer wird sie in die Schule gehen und ihr großes Ziel ist es, einmal Ärztin zu werden.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort