Tag des offenen Denkmals in Bonn Spiel der Architekten mit der Illusion

Bonn · Zum Tag des offenen Denkmals am kommenden Sonntag stellen sich in Bonn 19 geschichtsträchtige Orte vor. Zu diesen Uhrzeiten kann man sie besuchen.

 Ein Denkmal: Dem frisch sanierten Hardtberger Rathaus  hat die Untere denkmalschutzbehörde einen Videobeitrag gewidmet.

Ein Denkmal: Dem frisch sanierten Hardtberger Rathaus  hat die Untere denkmalschutzbehörde einen Videobeitrag gewidmet.

Foto: Benjamin Westhoff

„Sein & Schein“ lautet das Motto zum bundesweiten Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 12. September, veranstaltet von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in Bonn.

Der schöne Schein ist offensichtlich nicht erst heute ein Thema, sondern zieht sich wie ein roter Faden durch die Architekturgeschichte. Faszinierend, welche Tricks und Künste hinter optischen Täuschungen und Illusionen von der Antike über die Kunst und Architektur des Barocks bis heute stecken. Für Sinnestäuschungen in der Architektur sorgen etwa Wand- und Deckenmalerei, die Räume visuell erweitern und vergrößern. Stuckmarmor ahmt die Beschaffenheit echten Marmors nach. Malerei täuscht Fenster, Säulen und Gesimse vor.

Sein & Schein wird in Bonn anhand von 19 Beispielen, darunter auch in digitaler Form, präsentiert. Die Untere Denkmalbehörde stellt in einem Video, das von der Werkstatt Baukultur Bonn produziert wurde, als besonderes Beispiel das soeben sanierte Hardtberger Rathaus vor. Ein Jahr vor seiner Erbauung, 1905, waren die Nachbargemeinden Poppelsdorf und Endenich nach Bonn eingemeindet worden. Duisdorf blieb außen vor. Die Bonner wollten „die armen Kappesburen“ nicht haben“, erzählt der Vorsitzende des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftschutz, Heiner Eckoldt. Im Gegenzug forderten die Duisdorfer von Bonn den Bau einer Bürgermeisterei. Der Baustil des in den 1980er Jahren angebauten Ratssaal orientiert sich innen und außen am historischen Vorbild. Bei der zweijährigen Sanierung ging es am Ende beim Fassadenanstrich auch darum, die verschieden Bauphasen farblich kenntlich zu machen.

Wer das Rathaus Duisdorf besichtigen möchten, kann sich am Sonntag einer Führung von Heiner Eckoldt und Stephan Rothkegel vom Bonner Heimat- und Geschichtsverein anschließen. Der Rundgang startet am Rathaus, führt zum Alten Friedhof, zur Rochusschule, zur alten Volksschule, dann weiter zur Kurfürstenquelle, zum Brückerhof und endet am Kulturzentrum. Führungen starten um 10 Uhr, um 12 Uhr und um 14 Uhr am Berzirksrathaus, Villemombler Straße 1.

Ausgewählte Denkmale:

Innenstadt: Der Kreuzgang des Bonner Münsters öffnet von 14 bis 17 Uhr.

In der Namen-Jesu-Kirche, Bonngasse 8, gibt es um 11 Uhr und 15 Uhr eine Führung.

Die Kreuzkirche, Kaiserplatz 1, kann zwischen 12 und 15 Uhr besichtigt werden.

Poppelsdorf: Von 13 bis 14 Uhr gibt es eine Außenbesichtigung der Schlosskapelle und eine Führung über die „Flaniermeile“ der Poppelsdorfer Kirmes. Treffpunkt ist um 13 Uhr am Eingang zum Poppelsdorfer Schloss.

Tannenbusch: Durch die Hicog-Siedlung an der Düne werden um 11 und um 15 Spaziergänge angeboten.

Regierungsviertel: Ehemalige Bayerische Landesvertretung, von Sep Ruf entworfen und 1954/55 erbaut, Schlegelstraße 1, steht von 10.30 bis 16.30 Uhr zur Besichtigung offen.

Lessenich: Die Kirche St. Laurentius, Roncallistraße 27, ist für Besichtigungen von 12 bis 15.30 Uhr geöffnet

Bad Godesberg: Der Park der Villa Camphausen, Mainzer Straße 233, kann zwischen 14 und 17 Uhr besichtigt werden.

In der Amerikanischen Siedlung, Europastraße 12, gibt es um 12 und um 14 Uhr eine Führung.

Das Gründerzeit-Wohnhaus, Kronprinzenstraße 66, steht von 14 bis 18 Uhr zur Besichtigung offen.

Beuel: Burg Lede, An der Burg Lede 1, hat von 13 bis 18 Uhr offene Türen.

Die Große Evangelische Kirche Oberkassel, Kinkelstraße 4, hat von 14 bis 17 Uhr ihre Türen geöffnet.

Es gelten die Corona-Schutzregeln. Möglicherweise ist einigen Objekten eine Voranmeldung notwendig. Weitere Informationen dazu und das ausführliche Programm auf www.tag-des-offenen-denkmals.de und auf www.bonn.de

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