Förderung im Familienzentrum Medinghoven Spielend Sprache lernen

Bonn · „Forscher und Forscherin werden“: Das wollen Vorschulkinder im Familienzentrum Medinghoven. Natürlich machen sie spannende Experimente. Und lernen so manch Überraschendes.

 Fünf junge Forscher im Familienzentrum Medinghoven wollen es genau wissen, wie Zucker und Lebensmittelfarben reagieren.

Fünf junge Forscher im Familienzentrum Medinghoven wollen es genau wissen, wie Zucker und Lebensmittelfarben reagieren.

Foto: privat

Gebannt blicken Hajar, Jamal, Vivien, Jamil und Gian auf ihre Teller. Soeben haben sie ein Stück Zucker in etwas Wasser gelegt und Lebensmittelfarbe hinzugefügt. Was wird passieren? Wie verändert sich der Zucker? Was geschieht, wenn noch ein wenig Rot hineingeträufelt wird?

Die fünf gehören zu den 45 Vorschulkindern des städtischen Familienzentrums Medinghoven, die am Projekt „Forscher und Forscherin werden“ teilnehmen. Praktisch heißt das, dass sie unter Anleitung von Paul Hennig vom Verein „Abenteuer Lernen“ einmal wöchentlich eine Stunde lang nach Herzenslust experimentieren, ausprobieren und Antworten finden können.

„Jeder geht hier seinen eigenen Weg. Nur durch Erfolge, aber auch Misserfolge lernen die Kinder“, ist die Leiterin des Familienzentrums, Karin Solzbacher, überzeugt. Ebenso sicher ist sie, dass selbstständiges Erlernen und Erfahren von naturwissenschaftlichen Phänomenen weitaus effektiver ist, als sich Wissen allein durch Lektüre eines Buches anzueignen.

„Abenteuer Lernen“ zählt wie die Kurse Psychomotorik, Trommeln, Kinderturnen sowie „Zukunft, Umwelt, Bildung“ zu den Fördermaßnahmen der Einrichtung. Ermöglicht wurden sie durch den Bonner Bildungsfonds der Bürgerstiftung Bonn, der bereits zum dritten Mal in Folge ein Förderbudget von 5000 Euro zur Verfügung gestellt hat.

Die Förderangebote richten sich nicht nur an die Vorschul-, sondern an alle 115 Kinder des Zentrums. Die Erfolge geben den Initiatoren Recht. „Hier findet optimale Sprachförderung statt, denn die Kinder werden in Alltagssituationen automatisch an Deutsch herangeführt“, sagt Karin Solzbacher.

Früher habe man Kinder aus der Gruppe herausgenommen, sie um einen Tisch versammelt und unterwiesen. Das aber sei längst nicht so erfolgreich, weil „Kinder am besten lernen, wenn sie Freude daran haben und in ihrem Sprachfluss nicht unterbrochen werden“, berichtet Karin Solzbacher.

„Wenn ein Mädchen beispielsweise beim Turnen richtig toll Radschlagen kann, profitieren andere Gruppenmitglieder. Sie schauen zu, werden angespornt, ihr Ehrgeiz ist geweckt, es ähnlich gut hinzubekommen.“

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