Programm mit der Brotfabrik Spielstadt in Dransdorf feiert Saisonauftakt
Dransdorf · Mit dem Musiker Michael Reichelt hat die Grüne Spielstadt ihre Saison der offenen Sonntage eröffnet. Das Unterhaltungsprogramm stellt auch in diesem Jahr die Brotfabrik zusammen.
Einen besseren Saisonauftakt in der Grünen Spielstadt hätte sich niemand wünschen können. Am Sonntag öffnete die Anlage bei herrlichem Sonnenschein das erste Mal in diesem Jahr ihre Tore für Familien.
Auf dem 4500 Quadratmeter großen Grundstück gibt es an jeder Ecke etwas zu entdecken, denn zwischen den seit 1999 gewachsenen Weidenskulpturen gibt es auch extra angelegte Elemente, wie den Barfuß-Fühlpfad. Ein direkt sichtbares Element ist das Klangei in der Mitte der Spielstadt. Genau für diesen Resonanzraum ist Musiker Michael Reichelt gekommen. Er ist seit Jahren in der Spielstadt zu Gast, um Musik zu machen und ist entsprechend beeindruckt: „Dieses Klangei hat eine ganz besondere Akustik.“ Mit ganz leisen Instrumenten könne man den Raum bereits füllen.
Reichelt kommt also immer gerne zu den offenen Sonntagen und sagte: „Die Kinder sind mir die liebsten Zuhörer.“ Er bringt dann auch gerne Exotisches mit, diesmal ein selbstgebautes Agaven-Didgeridoo und ein Handpan (ein handgespieltes Blechklanginstrument), mit dem er direkt auch ein paar junge Zuhörer verzauberte. Im vergangenen Jahr hatte die Stadt auf Reichelt allerdings verzichten müssen. Da reiste er nämlich durch Frankreich und Spanien und war auf der Suche nach besonderen Klangräumen, wie sie in Höhlen oder Kirchen entstehen. Zurück in Bonn gab sich das Wetter größte Mühe, mit Frankreich und Spanien mitzuhalten.
Konzept der offenen Sonntage
Direkt hinter dem Klangei genossen Katja Schülke und ihre Familie gerade den ersten Kaffee samt Kuchen. Die drei waren bereits 2018 in der Spielstadt. Als sie von der Saisoneröffnung erfuhren, waren sie sofort Feuer und Flamme. Sie waren mit dem Fahrrad gekommen. „Das ist dann ein netter Familienausflug“, meinten die Schülkes. Sie schwärmten von den Gängen aus Weiden, den Insektenhotels und den ehemaligen Plantagen. Auch Sohn Lars (8) findet die Natur in der Stadt am besten. Die Spielstadt ermögliche eben auch, ein bisschen für sich zu sein – auch wenn man dabei nicht allein ist, so Schülke.
Für Gerda Gehlen sind mit der Spielstadt viele Erinnerungen verbunden. Ihre Kinder spielten dort und erinnerten sich auch an die Weidenlandschaft. So war Gehlens Neugierde geweckt, um noch einmal vorbeizuschauen. Von Endenich aus sei der Weg aber schwer zu finden gewesen, „da es kaum Schilder gab“. Sie fand es schade, dass noch nicht wirklich viel blüht oder gepflanzt ist.
Doch das soll sich in der nächsten Zeit ändern, wovon sich die Besucher dann überzeugen können. Die Spielstadt behält das Konzept der offenen Sonntage bei, so Bernd Assenmacher, der die Anlage betreut. Es versprach „chillige Nachmittage für die Familien“. Dazu trage auch das Programm bei, dass wieder einmal die Brotfabrik organisiert. Zum Auftakt hatte Muna Zubedi Geschichten mitgebracht und las zum Beispiel „Sei ein Frosch“ von Anne Scherliess. Ein Stückchen weiter hatte Sonja Hellmann ihr Kinderatelier aufgebaut und erstellte mit Rheinkiesel, Acrylfarben und Holzstäbchen kleine Kunstwerke.
Das Projekt geht auf das Jahr 1996 zurück, als die Stadt das Gelände an ihrer damals noch existierenden Stadtgärtnerei zur Verfügung stellte. Anlässlich der Expo 2000 gab es erste Gelegenheit, mit mehr als 60 Objekten einen kleinen Ausschnitt des Spektrums zu zeigen, was mit Grünem Bauen verwirklicht werden kann. Über die Jahre entwickelten sich dann immer neue Konzepte. Seit Januar 2007 ist der Wissenschaftsladen Bonn projektverantwortliche Institution.
Mehr zur Grünen Spielstadt steht auf der Homepage des Wissenschaftsladens Bonn (www.wilabonn.de) unter „Themen“.