Syrische Flüchtlinge brauchen Unterkünfte Stadt bittet auch die Kirchen um Hilfe

BONN · 500 syrische Flüchtlinge erwartet die Stadt Bonn in den kommenden Monaten. Wo sie unterkommen sollen, ist zurzeit noch nicht abschließend geklärt. Zur Debatte stehen die Gallwitzkaserne in Duisdorf, die Ermekeilkaserne in der Südstadt und die städtischen Notunterkünfte an der Gerhart-Hauptmann-Straße in Dransdorf.

Sozialdezernentin Angelika Maria Wahrheit hat alle katholischen und evangelischen Kirchengemeinden angeschrieben - mit der Bitte um Prüfung, ob sie eine Möglichkeit finden, den Menschen aus Syrien ein Übergangsquartier zu bieten. "Bisher haben wir noch keine Rückmeldung", sagte Marc Hoffmann vom Presseamt auf GA-Nachfrage.

In der evangelischen Lutherkirchengemeinde in der Südstadt hat sich inzwischen eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich unter der Leitung von Pfarrer Joachim Gerhardt mit allen Fragen rund um die Hilfe für die syrischen Flüchtlinge beschäftigt.

"Wir werden der Stadt Bonn in den nächsten Tagen mitteilen, ob und wo wir Möglichkeiten zur Unterbringung in unserer Gemeinde haben", sagte Gerhardt gestern. Das müsse aber erst geprüft werden. Wichtig sei aus seiner Sicht, der Stadt Unterstützung bei der Betreuung der Flüchtlinge anzubieten, und dazu sei seine Gemeinde auch bereit.

"Wir begrüßen sehr, dass die Stadt überlegt, einen Teil der Flüchtlinge auf dem Gelände der Ermekeilkaserne unterzubringen. Wir finden es richtig, die Notunterkünfte nicht auf einen Stadtteil zu beschränken, sondern zu verteilen", so der Pfarrer. Er weiß, dass nicht alle so denken: "Ich habe schon den einen oder anderen Anruf gehabt, ob ich nicht verhindern könne, dass in der Südstadt ein Flüchtlingslager errichtet wird. Das werde ich natürlich nicht tun."

Im Gegenteil will Gerhardt dafür sorgen, dass die Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland viel Unterstützung von der Luthergemeinde erfahren. "Wir sehen ihre Not und heißen sie bei uns willkommen", betonte der Pfarrer.

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