Silber für viele Grünflächen Stadt Bonn erhält das Label "StadtGrün naturnah"

Bonn · Die Stadt Bonn hat das Label in Silber vom Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ erhalten. Im April 2018 hatte das Bündnis Bonn als eine von 14 Kommunen ausgewählt.

Urbanes Gärtnern wie hier am Spielplatz Maxstraße verbindet nicht nur Menschen aus unterschiedlichen Generationen und Kulturkreisen, sondern hat auch einen Effekt auf die biologische Vielfalt.

Urbanes Gärtnern wie hier am Spielplatz Maxstraße verbindet nicht nur Menschen aus unterschiedlichen Generationen und Kulturkreisen, sondern hat auch einen Effekt auf die biologische Vielfalt.

Foto: Stefan Hermes

Schon die Teilnahme an dem bundesweiten Labeling-Verfahren "StadtGrün naturnah" hat sich für Bonn gelohnt. Jetzt kam auch noch eine hohe Auszeichnung hinzu, die Dieter Fuchs als Leiter des Amts für Stadtgrün am Donnerstag im Beueler Rathaus entgegennahm: das Label in Silber vom Bündnis "Kommunen für biologische Vielfalt".

Die Vergabe fand anlässlich eines Fachkongresses statt, bei dem sich rund 100 Teilnehmer aus Kommunen und Behörden über die Handlungsspielräume für mehr Vielfalt im kommunalen Grün austauschten.

Bonn ist pestizid- und teilweise torffrei

Im April 2018 hatte das Bündnis Bonn als eine von 14 Kommunen ausgewählt. Seitdem war die städtische Landschaftsplanerin Berit Hockauff alleine vier Monate damit beschäftigt, sämtliche Grünflächen zu erfassen und daraus einen Maßnahmenplan zum Erhalt und deren Fortentwicklung zu erstellen. "Es musste erst einmal definiert werden: Was ist Stadtgrün, was naturnah, was ist privat und was gehört der Kommune?", so Hockauff. Es entstand ein Handlungskatalog, der sich zunächst in drei große Bereiche aufteilte: Grünflächenunterhaltung, Interaktion mit den Bürgern bezüglich Umweltbildung und einen Maßnahmen- und Zielsetzungsteil.

Hockauff ist froh, dass schon "irre viel in Bonn vorhanden ist". Dass man 770 Hektar Grünflächen in Bonn habe, von denen 360 Hektar in kommunaler Hand sind. Ein Drittel der Stadt sei bereits ein von Naturland zertifizierter Wald. "Vieles war auch schon vor dem Labeling durch das Bündnis vorhanden", sagte die Planerin. Veranstaltungen wie der Frühlingsmarkt, die Grünpatenschaften oder die Ernte auf den Streuobstwiesen habe es gegeben.

Zudem sei Bonn bereits eine pestizid- und teilweise auch torffreie Kommune. Auch dass bereits Grün- und Spielflächenkonzepte existierten, die den Kriterien des "StadtGrün naturnah"-Labels entsprachen, habe sich positiv ausgewirkt.

"Wir wussten, dass vom Amt für Stadtgrün, vom Umweltamt über das Tiefbauamt sowie von den vielen freien Organisationen in Bonn vieles getan wird", so Fuchs, der es als einen "enormen Gewinn" ansah, dass im Zuge des Labeling-Verfahrens alle Akteure in Lokalen Arbeitsgruppen (LAG) untergebracht waren. "Es ist unglaublich vorbildlich, dass wir hier unsere Kräfte bündeln und jeder an der Stelle aktiv wird, wo er kann", sagte Gesa Maschkowski vom Verein Bonn im Wandel. Die Zusammenarbeit in den Arbeitsgruppen sei ausgesprochen produktiv und in-spirierend gewesen. Es sei deutlich geworden, dass die Stadt nicht nur einen Ernährungsrat, sondern auch einen Rat für biologische Vielfalt brauche, so Maschkowski.

Während Bad Solgau und die Gemeinde Haar in Bayern ein Label in Gold erhielten, gingen silberne und bronzene Auszeichnungen neben Bonn an noch weitere zehn Städte.

Weitere Infos im Internet auf www.bonn.de/stadtgruen-naturnah

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