Parken in Bonn Stadt Bonn informiert über mögliche Tiefgarage im Viktoriakarree

Bonn · Eine mögliche Tiefgarage und die lange Bauzeit brennen Anwohnern und Gewerbetreibenden auf den Nägeln, wie auf einer Info-Veranstaltung zu den Plänen für das Viktoriakarree zu hören war.

Über die Planungen für das Viktoriakarree informiert Planungsamtsleiterin Petra Denny im Café Blau im Foyer des früheren Schwimmbads.

Über die Planungen für das Viktoriakarree informiert Planungsamtsleiterin Petra Denny im Café Blau im Foyer des früheren Schwimmbads.

Foto: Benjamin Westhoff

Volles Haus am Dienstagabend im Café Blau im Foyer des früheren Viktoriabads: Allerdings waren die Besucher dieses Mal nicht auf einen Kaffee vorbeigekommen. Die Stadt Bonn hatte zur Informationsveranstaltung über den aktuellen Stand der Planungen für das Viktoriakarree eingeladen. Bis diese indes in die Tat umgesetzt werden können, fließt noch viel Wasser den Rhein herunter.

Das machte Planungsamtsleiterin Petra Denny gleich zu Beginn der Veranstaltung deutlich. Jetzt geht es erst einmal darum, zu erfahren, was vor allem die Anwohner und Gewerbetreibenden rund um das Karree von den Überlegungen halten. Wie berichtet, wollen die Stadt und die Universität die städtischen Flächen des Areals zwischen Franziskanerstraße, Stockenstraße, Rathausgasse und Belderberg gemeinsam bebauen. Basis bildet der Siegerentwurf des Bonner Büros skt umbaukultur nach einer Bürgerwerkstatt. Diese war organisiert worden, nachdem ein Bürgerbegehren die ursprünglichen Pläne verhindert hatte, die dort ein Einkaufszentrum vorsahen.

Nun soll das Areal durch eine mittig angelegte Gasse als Verbindung zwischen Rathausgasse und Franziskanerstraße zweigeteilt werden. In der westlichen Hälfte sollen Wohn- und Geschäftshäuser entstehen, in der östlichen Hälfte, dem Standort des einstigen Schwimmbads, ein Forum des Wissens der Universität.

Nach der Präsentation der Pläne trafen sich Veranstalter und Bürger an verschiedenen Ständen, um über die Bedenken und Anregungen gemeinsam zu diskutieren. Zwei Themen brennen Anwohnern wie Gewerbetreibenden offensichtlich besonders auf den Nägeln: die Baustelle an sich und der aktuelle Prüfauftrag des Rates für den möglichen Bau einer Tiefgarage. Letzteres stieß bei vielen eher auf Ablehnung, wie man anhand der Zettel lesen konnte, die die Besucher mit ihren Vorschlägen an die Stellwände kleben durften. „Sieht so die Verkehrswende aus? Keine Tiefgarage!“, hatte jemand aufgeschrieben. Miriam Neumann dagegen wäre froh, wenn eine gebaut würde. „Für unsere Kundinnen und Kunden wäre das super, wenn sie gleich neben unserer Tanzschule parken könnten“, sagte die Geschäftsführerin der Tanzschule Lepehne Herbst, die am Belderberg sitzt. Michael Hagemann hat sein Friseurgeschäft in der Rathausgasse. Ihm wäre lieber, die heutigen oberirdischen Parkplätze könnten erhalten werden. „Der Baulärm bei einer Tiefgarage ist doch nicht auszuhalten“, meinte er. Allerdings müsste eine Garage errichtet werden, wenn oberirdisch keine Stellplätze mehr ausgewiesen würden.

Skepsis bei Anwohner

Norbert Volpert vom Verein StattReisen, der unmittelbar am Koblenzer Tor sitzt, hat große Sorgen, wegen der künftigen Großbaustellen dort nicht mehr gut erreichbar zu sein. Auf der einen Seite die Sanierung des Uni-Hauptgebäudes, auf der anderen Seite die Baustellen im Viktoriakarree: „Wir waren ohnehin in letzter Zeit von einigen Baustellen in unserer Nachbarschaft gebeutelt“, sagte er. Noch immer sei der Fußweg durch das Koblenzer Tor, bei dem zuletzt die Fahrbahndecke saniert werden musste, nicht fertiggestellt.

Ein Anwohner, der namentlich nicht genannt werden wollte, steht der ganzen Planung für das Viktoriakarree skeptisch gegenüber: „Ich wohne seit 1966 in der Rathausgasse. Da ist schon so viel geplant worden. Bis heute hat sich aber nie etwas getan.“

Die Pläne für das Viktoriakarree können noch bis einschließlich Freitag, 24. Februar, im Amt für Bodenmanagement und Geoinformation im Stadthaus, Berliner Platz 2, Etage 6B zu den Büro-Öffnungszeiten eingesehen werden. Weitere Infos unter www.bonn.de/viktoriakarree.

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