GA-Leser nennen Sicherheitsbedenken Stadt Bonn: Keine Belege für Gefahrenstellen im Verkehr

Bonn · Was sind die gefährlichsten Stellen im Bonner Verkehr? Das hatte der General-Anzeiger seine Leser gefragt. Ergebnis: Besonders am Bertha-von-Suttner-Platz und an der Kennedybrücke fühlen sich Verkehrsteilnehmer unsicher. Doch die Stadt sieht dort keinen Handlungsbedarf.

Das Abbiegen vom Bertha-von-Suttner-Platz zum Belderberg beschrieb eine GA-Leserin als „sehr gefährlich“. Denn die Spur für Radfahrer befinde sich in der Mitte zwischen der normalen Autospur und der Spur für die Linienbusse. „Wenn da ein Auto rechts rüber muss oder ein Bus nach links, um in Richtung Kennedybrücke zu fahren, dann stehen mir jedes Mal die Haare zu Berge, wenn auch noch Radfahrer unterwegs sind.“

In einem Voting gaben andere Bonner Verkehrsteilnehmer dieser Meinung recht: Mit 595 Stimmen wählten sie den Bertha-von-Suttner-Platz zur gefährlichsten Stelle im Bonner Verkehr.

Doch die Stadt Bonn teilt diese Einschätzung nicht. Nach dem Umbau des Bertha-von-Suttner-Platzes, der Veränderung der Fahrspuren, dem Einbau der Gelbblinker und der Einfärbung der Radverkehrsanlage habe sich die Situation hinsichtlich des Unfallgeschehens verbessert, heißt es auf Anfrage bei der Stadt. Schon früher habe es sich allerdings nicht um eine Unfallhäufungsstelle gehandelt. „ Aber es bestand eine Auffälligkeit, weil doch immer wieder Unfälle stattfanden“, so Markus Schmitz vom Bonner Presseamt.

Außerdem könnten Radfahrer auf die parallel verlaufende Friedrichstraße ausweichen. Die Fußgängerzone ist dort für den Radverkehr freigegeben. „Diese wird übrigens rege benutzt“, so Schmitz.

Ebenfalls als gefährlich empfinden viele die Kennedybrücke auf der Beueler Seite vor dem Brückenforum. „Im Sommer fahre ich mit dem Auto einen Umweg, da ein Radfahrer nach dem anderen mit einem Affenzahn die Brücke herunterfährt. Dort müsste es eine Fahrradampel geben“, schrieb ein Leser. 446 andere gaben ihm recht und wählten die Kennedybrücke auf Platz 2 der gefährlichsten Stellen im Bonner Verkehr.

Doch auch hier widerspricht die Stadt Bonn dem Sicherheitsempfinden der GA-Leser. Im Hinblick auf Unfälle handele es sich um eine unauffällige Stelle, so Schmitz. Daher sei von einer neuen Ampel abzusehen.

„Eine Signalisierung der Rechtsabbiegespur in die Hermannstraße und der Fußgänger-/Radverkehr-Furt hätte zur Folge, dass der rechts abbiegende Verkehr bei freigegebener Furt in die Geradeausspuren der Kennedybrücke zurückstaut und dort den Abfluss in Richtung Konrad-Adenauer-Platz behindert.“ Besonders im nachmittäglichen Berufsverkehr sei eine erhebliche Länge an Rückstau zu befürchten.

Aber auch für den Fußgänger- und Radverkehr bedeutet die Signalisierung einen erheblichen Komfortverlust, heißt es bei der Stadt. Schließlich hätten heute diese beiden Verkehre Vorrang vor dem abbiegenden Autoverkehr und erlitten damit praktisch keinen Zeitverlust.

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