Geplantes Wasserland Stadt Bonn macht Fehler in Schwimmbad-Entwurf

Bonn · Der Stadtverwaltung ist in einem wichtigen Dokument für das neue Hallenbad in Dottendorf offenbar ein schwerer Schnitzer unterlaufen. Bürgerinitiativen wollen deshalb den Ratsbeschluss aufheben.

Im sogenannten Betrauungsakt, mit dem die Kommune den Stadtwerken Bonn (SWB) sowohl den Bau als auch den Betrieb überträgt, ist nur von 16 Schwimmbahnen die Rede. Geplant und vom Rat beschlossen sind aber 18 Bahnen in dem Neubau, der rund 60 Millionen Euro kosten soll. Die Bürgerinitiativen „Frankenbad bleibt Schwimmbad“ und „Kurfürstenbad bleibt!“ haben am Montagnachmittag auf die Unstimmigkeit im Betrauungsdokument hingewiesen.

In einer Pressemitteilung warfen sie der Stadtverwaltung vor, die bisher bekannten Wasserland-Pläne zusammengestrichen und die Öffentlichkeit getäuscht zu haben. Denn die Stadt und die Wasserland-Befürworter im Rat argumentieren unter anderem damit, dass das neue Bad mehr Schwimmbahnen bieten werde als die beiden alten Bäder zusammen. Die Initiativen forderten deshalb die Aufhebung des Ratsbeschlusses vom 14. Dezember 2017.

Doch das Presseamt erklärte noch am Nachmittag, es handele sich nur um eine Panne beim Betrauungsakt. „Der Entwurf enthält in der Tat den Fehler mit 16 Bahnen, wie vor einigen Tagen aufgefallen ist“, betonte Vize-Stadtsprecher Marc Hoffmann. „Richtig ist die im Beschluss des Rates und der Präsentation der Stadtwerke genannte Zahl von 18 Bahnen.“ Der Betrauungsakt sei vom Oberbürgermeister noch nicht unterschrieben. Bis zur Unterzeichnung, deren Termin nicht feststehe, werde er geändert.

Im Entwurf, der dem Rat im Dezember vorlag, ist unter „Profil Hallenbad“ von „zwei 25-Meter-Becken mit je acht Bahnen“ die Rede. Verwiesen wird dort auf den Grundsatzbeschluss des Rates vom September 2016, mit dem die SWB GmbH beauftragt wurde, ein Konzept für den Neubau zu erarbeiten. In diesem Beschluss waren tatsächlich nur 16 Bahnen genannt. Der spätere Architektenentwurf sieht aber ein Schwimmbecken mit acht und eines mit zehn Bahnen vor. Das ermöglicht laut SWB insgesamt 95.000 Bahnstunden im Jahr für Schüler, Sportler und Freizeitschwimmer.

Unterdessen treiben die beiden Initiativen ihr Bürgerbegehren gegen das Wasserland-Projekt voran. „Wir warten noch auf die Kostenschätzung aus der Stadtverwaltung, die uns für Mittwoch angekündigt worden ist“, so Initiativensprecher Axel Bergfeld. Ziel sei, noch im Januar mit dem Sammeln der knapp 10.000 nötigen Stimmen zu beginnen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort