Krisenstab appelliert an Land Stadt Bonn: NRW soll Kliniken in Impfprozess einbeziehen

Bonn · Der Krisenstab der Stadt Bonn erwartet vom Land NRW, dass es Krankenhäuser und Rettungsdienste in den Impfprozess einbezieht. Die Verwaltung äußerte den Eindruck, dass die zur Verfügung gestellten Impfdosen nicht in vollem Umfang verwendet werden. Derweil entfernte die Stadt 17 Plakate von Unbekannten mit der Aufschrift „Zugang nur mit Covid-19-Impfung“.

 Der Krisenstab der Stadt Bonn erwartet vom Land NRW, dass es Krankenhäuser und Rettungsdienste in den Impfprozess einbezieht.

Der Krisenstab der Stadt Bonn erwartet vom Land NRW, dass es Krankenhäuser und Rettungsdienste in den Impfprozess einbezieht.

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Der Krisenstab der Stadt Bonn hat laut einer Mitteilung der Verwaltung den Eindruck, dass die vom Land NRW zur Verfügung gestellten Impfdosen in Bonn zurzeit nicht in vollem Umfang verwendet werden. Er erwarte vom Land, dass es direkt die Krankenhäuser und Rettungsdienste mit in den Impfprozess einbezieht, hieß es am Montag in einer entsprechenden Mitteilung der Stadt.

Zum Hintergrund: Die Impfungen gegen das Coronavirus haben in Bonn am vergangenen Sonntag in einer privaten Senioreneinrichtung begonnen. Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung wurden mehr als 100 Menschen geimpft. Seitens des Landes war im Vorfeld eine Lieferung von 180 Dosen angekündigt worden. Am Montag und Mittwoch sollten jeweils 1000 weitere Dosen folgen. Die Stadtverwaltung kann sich beispielsweise vorstellen, dass derzeit ungenutzte Impfdosen etwa für Pflegepersonal in Krankenhäusern verwendet werden, was bislang nicht der Fall ist. Die Koordination der Impfungen liegt beim Land NRW und der Kassenärztlichen Vereinigung.

Stadtverwaltung entfernt 17 Plakate von Unbekannten

Unterdessen hat die Stadtverwaltung an diesem Montag in der Bonner Innenstadt insgesamt 17 Plakate mit der Aufschrift „Zugang nur mit Covid-19-Impfung“ entfernt. Diese waren über Nacht von Unbekannten an verschiedenen Straßenlaternen, an denen die Hinweisschilder der Stadt zur Maskenpflicht hängen, angebracht worden. Die Stadt weist zudem darauf hin, dass auf Spielplätzen laut aktueller Coronaschutzverordnung des Landes eine Maskenpflicht gilt. Ausgenommen davon sind nur Kinder bis zum Schuleintritt. Die Sportplätze hingegen dürfen nicht genutzt werden.

Mit Stand Montag verzeichnet das Gesundheitsamt einen Corona-Inzidenzwert von 173,64. In den vergangenen sieben Tagen gab es insgesamt 573 Neuinfektionen. Dass die Zahlen seit dem 22. Dezember zum sechsten Mal in Folge gesunken sind, bedeutet noch keine Trendwende, sondern ist laut Gesundheitsamt unter anderem auf die geringere Zahl an Tests über die Weihnachtstage zurückzuführen.

Die Stadt Bonn verzeichnet derweil einen weiteren Todesfall in Zusammenhang mit Covid-19. Laut Stadtsprecher Marc Hoffmann handelt es sich um einen 89 Jahre alten Mann. Zu möglichen Vorerkrankungen gibt es keine Angaben. Seit dem 28. Februar haben sich insgesamt 6813 Bonner mit dem Coronavirus infiziert. 5784 Personen sind zwischenzeitlich wieder genesen, 65 verstorben und 962 akut infiziert. 1612 Personen befinden sich derzeit in Quarantäne. Auf ihrer Internetseite unter www.bonn.de/coronavirus hat die Stadt den aktuell erschienenen Corona-Knigge der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene veröffentlicht.

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