Ersatz für Haus Elisabeth in Ippendorf Stadt Bonn plant neues Seniorenheim für 12,7 Millionen Euro

Ippendorf · Die Stadt Bonn will das Haus Elisabeth in Ippendorf durch einen Neubau mit rund 100 Plätzen ersetzen. Es soll 12,7 Millionen Euro kosten und innerhalb von 20 Monaten fertig sein.

 Das Haus Elisabeth am Rande des Kottenforstes stammt aus dem Jahr 1956 und soll durch einen Neubau ersetzt werden.

Das Haus Elisabeth am Rande des Kottenforstes stammt aus dem Jahr 1956 und soll durch einen Neubau ersetzt werden.

Foto: Benjamin Westhoff

Seit Jahren überlegt die Stadt Bonn, ein neues Seniorenpflegeheim auf dem Gelände des maroden Haus Elisabeth am Rande des Kottenforstes zu errichten. Jetzt nimmt das Projekt Gestalt an: Der Sozialausschuss hat vor wenigen Wochen dem Neubaukonzept zugestimmt. Danach soll für rund 12,7 Millionen Euro auf 26 000 Quadratmetern ein H-förmiges Gebäude mit drei Geschossen entstehen.

Geplant ist der Neubau auf dem weitläufigen Gelände hinter dem jetzigen Haus Elisabeth. Im Erdgeschoss und in einem zurückgesetzten Staffelgeschoss sollen  unter anderem je zwei Wohngruppen für zehn Bewohner und im ersten und zweiten Stock je zwei Gruppen für jeweils 15 Bewohner entstehen. Insgesamt bietet der Neubau 100 Pflegeplätze, zehn stehen als Kurzzeitpflegeplätze zur Verfügung. Dazu gibt es Aufzüge, Treppenhäuser, Gemeinschaftsräume, eine Cafeteria, eine Terrasse vor und einen geschützten Gartenbereich hinter dem Haus.

Den Vorschriften entsprechend wird der komplette Neubau  barrierefrei errichtet. Auch weiteren Vorgaben des sogenannten Gepa-Gesetzes (Gesetz zur Entwicklung und Stärkung einer demografiefesten, teilhabeorientierten Infrastruktur und zur Weiterentwicklung und Sicherung der Qualität von Wohn- und Betreuungsangeboten für ältere, pflegebedürftige Menschen) wird Rechnung getragen: So müssen bei Neubauten alle Zimmer als  Einzelzimmer ausgewiesen werden (Bestandsbauten: 80 Prozent). Nach dem  2014 in Kraft getretenen Gepa-Gesetz sollten ursprünglich alle Seniorenheime bis 2018 entsprechend modernisiert sein. Das haben viele Träger wie auch die Stadt Bonn nicht geschafft: „Das Gesetz definiert Standards, die grundsätzlich ab 2018 gelten, es sieht aber eine Übergangsfrist zur Umsetzung dieser Standards bis 2023 vor“, erklärte Marc Biedinger, Betriebsleiter der Bonner Seniorenzentren.

Schon lange hat die Stadt Bonn für einen Neubau in Ippendorf plädiert, in dem nach Fertigstellung zunächst die Bewohner des ebenfalls städtischen Wilhelmine-Lübke-Hauses in Duisdorf einziehen sollen. Denn auch das Lübke-Haus muss saniert und modernisiert werden. Doch dann wurde das private Pflegeheim Haus Dottendorf wegen unzureichender Pflegebedingungen geschlossen. Daraufhin überlegte die Stadt, dieses Wohnheim als Ausweichquartier zu nutzen. Der Plan wurde obsolet, als sich 2018 unverhofft ein neuer Investor für das Dottendorfer Haus an der Straße Hinter Hoben fand. Daraufhin griff  die Verwaltung ihre ursprünglichen Pläne für den Neubau in Ippendorf wieder auf.

Mit den bisher kalkulierten Kosten liegt das Neubauprojekt laut der Beschlussvorlage, über die am 26. März im Stadtrat abgestimmt werden soll, nach dem Gepa-Gesetz „im anerkennungsfähigen Rahmen“. Städtisches Geld soll nicht in das Projekt fließen. Es werde,  so Biedinger, über Landesmittel refinanziert. Biedinger zufolge ist eine Bauzeit von 20 Monaten veranschlagt. Wann Baubeginn ist, könne er noch nicht sagen. Zunächst erfolgt die Ausschreibung. Nach Fertigstellung sollen dann wie geplant die Bewohner des Wilhelmine-Lübke-Hauses in den Neubau einziehen, damit ihr Haus umgebaut werden kann. Danach steht es den Bewohnern aus dem Haus Elisabeth zur Verfügung. Was mit dem Gebäude aus dem Jahr 1956 geschieht, sei noch offen. Die Verwaltung favorisiert einen Abriss. Eine Nutzung des Grundstücks für alternative Wohn- und Pflegeeinrichtungen werde sich „an den Entwicklungen der kommunalen Bedarfssituationen“  orientieren.

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Von GA-Redakteurin
Lisa Inhoffen
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