Stadt Bonn stellt Entwurf für Landschaftsplan Kottenforst vor

In einer dicht besiedelten Stadt wie Bonn muss man nicht nur Straßen, Plätze und Wohngebiete planen. Auch die Landschaft, die das Ganze scheinbar natürlich umgibt, braucht einen Plan.

Stadt Bonn stellt Entwurf für Landschaftsplan Kottenforst vor
Foto: Volker Lannert

Bonn. In einer dicht besiedelten Stadt wie Bonn muss man nicht nur Straßen, Plätze und Wohngebiete planen. Auch die Landschaft, die das Ganze scheinbar natürlich umgibt, braucht einen Plan. Wo kann man Biotope verbinden, damit sich Tiere und Pflanzen optimal entwickeln können?

Wo stehen uralte Baumriesen? Welche Gebiete müssen besonders gepflegt werden? Die Stadt Bonn ist gerade dabei, einen Landschaftsplan namens Kottenforst zu erstellen. Er soll aber nicht nur den gleichnamigen Stadtwald, sondern die gesamte Natur auf der linken Rheinseite umfassen, von der Genienaue im Süden bis zur Rheinaue bei Graurheindorf im Norden.

Klaus Bouchon vom Stadtplanungsamt und Claudia Späth vom Bonner Büro RMP Landschaftsarchitekten haben im Planungsausschuss einen Entwurf vorgestellt, der in den kommenden Monaten mit Bürgern und in den Ausschüssen diskutiert werden soll. Der Landschaftsplan formuliert konkrete Ziele. Demnach soll das Melbtal mit einer Fläche von mehr als 20 Hektar unter Naturschutz gestellt werden.

Spaziergänger dürften die Wege nicht mehr verlassen, Hunde müssten angeleint bleiben. Das Naturschutzgebiet Katzernlochbachtal soll um Olligsbach, Schlossbach und Götgesbach erweitert werden. Verschiedene Bäume sind bereits als Naturdenkmal eingetragen. Der Landschaftsplan beschreibt, was zu ihrem Schutz getan werden muss, zum Beispiel die Krone von hereinwuchernden Nachbarbäumen freizuschneiden.

Eine Besonderheit sind die sieben Hohlwege im Bonner Süden rund um Lannesdorf. "Das sind in den Lös eingegrabene Wirtschaftswege", erklärte Bouchon. Die trockenen Böschungen auf der Sonnenseite sind ein idealer Lebensraum für Bienen und Erdhummeln. Der Entwurf enthält eine lange Liste mit Vorschlägen, was man für die Landschaft in Bonn tun kann. Bouchon: "Es ist einen Wunschliste." Viele betroffene Grundstücke sind nämlich im Privatbesitz.

Außerdem müssen verschiedene Interessen unter einen Hut gebracht werden. Zum Beispiel am Eulenweg zwischen Dottendorf und Friesdorf. Hier soll ein Naturspielplatz für die Kinder des nahe gelegenen Kindergartens geschaffen werden und ein Rückzugsraum für Ringelnatter und Hirschkäfer. Ein Landschaftsplan ist aufwendig wie ein Bebauungsplan. Deshalb rechnet Klaus Bouchon nicht damit, dass er vor 2012 rechtskräftig wird.

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