Neues Wohnquartier geplant Stadt sucht Investor am Landesbehördenhaus

Bonn · Etwa 80 Millionen Euro muss die Kommune investieren, um das Gelände an der B 9 zu kaufen und baureif zu machen. Ein Unternehmen soll dort Wohnhäuser, Büros und ein vielleicht auch ein Behördenhochhaus errichten.

Das Landesbehördenhaus, seit Jahren verwaist, soll fallen.

Das Landesbehördenhaus, seit Jahren verwaist, soll fallen.

Foto: Benjamin Westhoff

Seit Jahren steht das frühere Landesbehördenhaus leer. Jetzt kommt Bewegung in die Planung für ein neues Quartier zum Wohnen und Arbeiten: Die Stadt hat zur Vorbereitung einer Ausschreibung eine europaweite Markterkundung gestartet, wie das Presseamt am Freitag meldete.

Auf dem 52.000 Quadratmeter großen Areal an der Friedrich-Ebert-Allee sollen nach dem Abriss der Altbauten hauptsächlich neue Wohnungen entstehen, außerdem eine Grundschule, ein Kindergarten, noch nicht näher definierte „überregional bedeutsame Einrichtungen“, Geschäfte und Gastronomie. Auch ein Bürohochhaus als möglicher Stadthaus-Ersatz ist im Nutzungskonzept angedacht.

Die Stadt hat das Areal dem Land NRW für 39 Millionen Euro abgekauft. Abriss und Altlastenentsorgung sollen laut Gutachten weitere 40 Millionen Euro kosten. Es ist ein Koppelgeschäft: Im Gegenzug erwirbt der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW kommunale Grundstücke im Viktoriakarree für einen Uni-Neubau. Beim Landesbehördenhaus liegen die Altlasten-Risiken komplett bei der Stadt. In vertraulichen Papieren hatte die Verwaltung vor den wirtschaftlichen Risiken gewarnt. Die Kommune hat ein Rücktrittsrecht vom Kaufvertrag bis 2024. Das Areal im Viktoriakarree bliebe dann aber im Landeseigentum.

Das Projekt „Neues Quartier Bundesviertel“ traut sich die Stadtverwaltung selbst „personell und fachlich“ nicht zu, wie sie in den Papieren schrieb. Zur Entwicklung des Grundstückes strebt sie einen Wettbewerb an. Ziel ist, dass die Stadt Eigentümerin des Grundstückes bleibt und ein Investor für Errichtung und Bewirtschaftung der Gebäude verantwortlich ist. Die Kommune zahlt dafür ein Entgelt an die Firma.

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