Freibäder in Bonn Stadt geht auf alte Öffnungszeiten zurück

Bonn · Nach dem Ärger um die verkürzten Öffnungszeiten während der Freibadsaison lenkt die Stadt Bonn jetzt ein: Sie will wieder zu den alten Zeiten zurück, um auch Berufstätigen ein Angebot machen zu können.

Nach der am Dienstag veröffentlichten Vorlage für den Sportausschuss am 17. Dezember ist geplant: Die Freibäder öffnen im nächsten Sommer werktags wieder von 6.30 bis 20 Uhr (samstags und sonntags von 11 bis 20 Uhr). Damit wären dann auch die Frühschwimmer wieder zufrieden, auch wenn bis 10 Uhr immer nur ein Becken nutzbar sein soll. Bei der alten Regelung hatte diese Gruppe das nachsehen, auch bei den anderen Nutzern hatte die Öffnung erst ab 12 Uhr für großen Frust gesorgt.

Selbst die Frage der Schichtbesetzung ist inzwischen nicht mehr tabu: "Die Bäderverwaltung sieht die Möglichkeit, zu Beginn und zum Ende der Tagesöffnungszeiten auf die doppelte Fachkraftbesetzung zu verzichten", schreibt Sport- und Bäderamtsleiter Martin Herkt in der Vorlage, ergänzt aber in einem Atemzug: "In der Zeit des Hauptbetriebes ist das voraussichtlich nicht möglich."

Damit hat er sich nach einiger Kritik in dieser Frage teilweise bewegt und trotzdem die Interessen seiner Mitarbeiter vertreten: Denn ansonsten wären bei einer anderen Regelung die eingesetzten Fachkräfte nicht einmal in der Lage, eine Pause zu machen. "Ob eine weitere Reduzierung möglich ist, ohne den Badebetrieb zu gefährden, wird derzeit noch geprüft."

Drei Monate Freibadsaison

Die Freibadsaison 2016 soll wieder drei Monate dauern, und zwar vom 30. Mai bis 28. August. Und es wird den Politikern vorgeschlagen: "Die Bonner Freibäder werden 2016 alle geöffnet." Über die Schließung von Standorten aus Spargründen habe die Bäderkommission zu entscheiden und den Ratsgremien einen Vorschlag vorzulegen. "Perspektivisch" führe aber kein Weg an Schließungen vorbei.

Hintergrund des Schwenks bei den Öffnungszeiten sind grundsätzlich die Besucherzahlen. Berufstätige waren mehr oder weniger von der Freibadnutzung ausgeschlossen, zudem war aufgrund der Öffnung um 12 Uhr eine Schulnutzung nur sehr eingeschränkt möglich, erkennt das Amt selbstkritisch an. "Es gab zwar aufgrund des Hochsommerwetters ein Besucherplus, das aber mit 23 Prozent nur halb so hoch war wie der Zuwachs in den Bädern im Umland mit 47 Prozent."

Die alten Öffnungszeiten führen nach Angaben des Bäderamtes allerdings zu höheren Personalkosten, da in jedem Bad wieder ein Dreischichtbetrieb eingeführt wird. Diese werden mit 122 736 Euro beziffert. Man gehe von einer Besetzung von drei Bereichsleitern und 27 Fachkräften aus, zusätzlich sind Rettungskräfte und Kassenpersonal in üblichem Umfang nötig. Und auch die Bereichsleiter müssen künftig in den Schichtdienst rücken, heißt es.

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