Dauerhafte Regelung Stadt kappt den Cityring für den Autoverkehr endgültig
Bonn · Die Testphase ist beendet: Die Stadt Bonn hat den Cityring dauerhaft für Autofahrer gekappt. Einige sind von der neuen Regelung allerdings verwirrt.
Seit diesem Mittwoch ist die Testphase mit einem „erweiterten Cityring“ am Hofgarten entlang offiziell beendet. Es gilt ein mit knapper Ratsmehrheit gefasster Beschluss, den Cityring dauerhaft für Autofahrer zu kappen.
Vollends hat die Stadt die Wünsche der Politik zwar zum Stichtag nicht umgesetzt. Doch müssen Autofahrer bereits an der Ecke Martinsplatz/Neutor das Linksfahrgebot beachten. Sie dürfen also nicht mehr über die Wesselstraße Richtung Hauptbahnhof oder gen Bonner Norden durchfahren. Ausnahmeregelungen gibt es für Anlieger und Anlieferer, die allerdings am Ende der Wesselstraße in die umgekehrte Einbahnstraße (Maximilianstraße) Richtung Kaiserplatz zu fahren haben.
Bedeutet im Umkehrschluss: Von der Kaiserstraße kommende Autos müssen zwar nicht mehr die abgeschaffte Schleife über die Nassestraße fahren. Ihnen ist die Durchfahrt über die Maximilianstraße in nördlicher Richtung aber nicht mehr erlaubt. Weiterhin dürfen stadtauswärts nur Busse und Radfahrer die Kaiserstraße über eine sogenannte Umweltspur nutzen.
Am Mittwoch war zu beobachten, dass doch einige Fahrer verwirrt waren ob der Änderungen oder die neuen Verkehrsregeln ignorierten und weiterhin zum Hauptbahnhof durchfuhren. Vizestadtsprecher Marc Hoffmann sagte dazu: „Es dauert in der Regel einige Tage, bis sich Änderungen der Verkehrsführung eingespielt haben.“ Doch gibt es derzeit ohnehin kaum Verkehr aufgrund der vorübergehenden Geschäftsschließungen.
Die Stadt werde den Ratsbeschluss in den kommenden Tagen vollends umsetzen, sagte Hoffmann. Ein neues Verkehrsschild auf dem Belderberg weist nun darauf hin, dass sämtlicher motorisierter Verkehr in die Rathausgasse einbiegen darf.
Radspur kommt erst ab kommenden Montag
Was noch fehlt: Der von der Politik beschlossene Radweg auf der Straße Am Hof vor der Universität, auf dem Radfahrer künftig zum Marktplatz und Richtung Rheinufer fahren können. Wie Hoffmann mitteilte, sei der städtische Bauhof am Mittwoch noch damit befasst gewesen, einige Unebenheiten vor der Universität in Höhe der Fürstenstraße zu beseitigen, „da dort die Fahrbahn in einem sehr schlechten Zustand ist“.
Am Freitag werde die Stadt Markierungen entfernen und ab kommendem Montag den Radschutzstreifen kennzeichnen. „Richtung Hauptbahnhof gibt es zukünftig eine überbreite Spur, die von Bussen, sonstigen Kfz und Fahrradfahrern genutzt wird. In Gegenrichtung Rhein wird ein Schutzstreifen für Fahrradfahrer angelegt“, erklärte Hoffmann. Den Busfahrern der Stadtwerke wird also keine eigene Spur mehr auf diesem Abschnitt zur Verfügung stehen. Die Straße dient vielen Buslinien als Zufahrt zum Zentralen Busbahnhof. Die Stadt geht allerdings durch das Durchfahrverbot von einem Rückgang des motorisierten Verkehrs vor der Uni aus. Taxis, die von Süden kommen, können ebenfalls nicht mehr bis zum Hauptbahnhof durchfahren. „Begeistert sind wir nicht. Entweder wir müssen die Fahrgäste an der Maximilianstraße rauslassen oder teurere Umwege fahren“, sagte Georgios Avgoustis von der Taxi-Genossenschaft.