Rechte an Bonner Logo Stadt kauft den Kussmund für 20.000 Euro
Bonn · Bald gehört er wieder offiziell zu Bonn: der Kussmund. Die Stadt hat jetzt die Rechte für ihr einstiges Markenzeichen erworben und es beim Patentamt in München angemeldet. Damit darf sie den Kussmund künftig auch kommerziell nutzen.
Dem Vernehmen nach soll der Kauf der Rechte rund 20.000 Euro gekostet haben. Anfang der 1970er Jahre war der Kussmund nach einem Plakatwettbewerb der Stadt zum Markenzeichen Bonns geworden. Schnell war er weltweit bekannt. 2008 tauschte die Stadt den Kussmund dann aber gegen das neue Logo "Freude.Joy.Joie." aus, doch so richtig warm wurde damit kaum jemand. Auf Initiative noch von Ex-OB Jürgen Nimptsch nahm die Stadt Verhandlungen mit der Erfinderin des Kussmundes auf. Jetzt sollen die Lippen mit einer offiziellen "Merchandising-Linie", wie der stellvertretende Stadtsprecher Marc Hoffmann erklärte, zurückkommen.
Die Grafikerin und heutige Dozentin an der Fachhochschule in Aachen, Doris Casse-Schlüter, hatte einst die Idee für diesen Kussmund: Sie drückte ihre Lippen aufs Papier für das "o" im Schriftzug Bonn und kreierte damit der damaligen Bundeshauptstadt ein neues Markenzeichen. Die Marketingleute bei der Stadt fanden es prima, der Stadtrat anfangs nicht. "Sie witterten Obszönität", erinnert das Presseamt in seiner Mitteilung an die damalige Debatte im Rat. Wie es dann doch zur Zustimmung kam, bleibt offen. Jedenfalls wurde der Kussmund schnell zum Renner.
"Der Kussmund als erfolgreicher, dynamischer und zeitloser Sympathieträger vermittelt ein positives Bonn-Image und soll bei Touristen und Kunden einen spontanen Kaufimpuls auslösen", heißt es somit in einer entsprechenden Vorlage für den Wirtschaftsförderungsausschuss am 13. Januar. Die neue touristische Linie soll Artikel zieren, die als Souvenirs in der Bonn-Information käuflich zu erwerben sind wie Tassen, Frühstücksbrettchen oder Kugelschreiber. Ausgeschlossen ist allerdings, dass der Kussmund demnächst auch die Briefköpfe von OB Ashok Sridharan zieren wird, hieß es aus dem Stadthaus.
