Bonner Einrichtung soll umgebaut werden Stadt sammelt Ideen für das Haus der Jugend in Kessenich

Bonn · Das Haus der Jugend soll umgebaut werden und einen kulturellen Schwerpunkt bekommen. Nach einer ersten Online-Befragung hatte die Stadt nun zufällig ausgewählte Kinder und Jugendliche eingeladen, um Ideen zu sammeln.

Das Haus der Jugend soll Jugendkulturzentrum werden.

Das Haus der Jugend soll Jugendkulturzentrum werden.

Foto: Benjamin Westhoff

Um die Zielgruppe, junge Menschen zwischen sechs und 27 Jahren, mit ihren Ideen am geplanten Umbau des Haus der Jugend in Kessenich zu beteiligen, hat die Stadt am Freitagnachmittag zu einer Veranstaltung in das Jugendzentrum eingeladen. Nach Schätzungen von Peter Bröxkes vom Jugendamt machten rund 50 Kinder und Jugendliche mit. Seit 50 Jahren gibt es die Einrichtung an der Reuterstraße schon, nun soll sie umgestaltet werden und einen kulturellen Schwerpunkt bekommen.

Diese Beteiligung lief etwas anders ab als bei Erwachsenen: Die Jugendamtsmitarbeiter stellten sich nur mit Vornamen vor, die kleinen bis jugendlichen Bürgerinnen und Bürger saßen – und lagen teilweise – auf dem Boden. Zuerst stellte das Jugendamt die Ergebnisse der Online-Befragung vor, die von Ende Juni bis Ende August lief. 267 junge Leute zwischen sechs und 27 Jahren hatten sich daran beteiligt. Die meisten gaben an, noch nie im Haus der Jugend gewesen zu sein. So war es auch bei vielen der anwesenden Kinder und Jugendlichen, die von der Stadt zufällig ausgewählt und eingeladen worden waren.

Nach der Befragung wünschten sich besonders viele Teilnehmer als Aktivitäten Kochen und Backen. Ein Mädchen aus dem Publikum meldete sich daraufhin gleich zustimmend und erzählte von einem „gummiartigen“, leckeren Apfelkuchen, den sie mal gebacken habe. Außerdem wünschten die Befragten sich unter anderem Veranstaltungen wie Kino, Theater, Konzerte und Flohmärkte im Jugendzentrum.

Bessere Informationen über Jugendangebote

Nach der Vorstellung der Ergebnisse ging es in die sogenannte Zukunftswerkstatt, wo die Kinder und Jugendlichen in Kleingruppen Kritik und Wünsche äußern konnten. Jakob ägerte sich zum Beispiel über die Informationslage: „Wenn es etwas gibt, bekommt das keiner mit.“ Außerdem hat der Jugendliche das Gefühl, dass seine gleichaltrigen Freunde lieber Angebote in ihrer Altersgruppe hätten als mit Jüngeren zusammen. Ibrahim wünschte sich Schönes wie Gaming, und ein Mädchen hätte gerne einen Aufenthaltsort für sich und ihre Freunde. In den anderen Gruppen lagen auch schon viele Zettel mit Wünschen auf dem Boden, zum Beispiel „mehr Freibäder“, „Musikangebote“, „Hausaufgabenhilfe“ oder „einen Kletterraum“. Laut Bröxkes waren am Ende Graffiti, Kino und Computerangebote unter den Favoriten.

Nach der Veranstaltung will die Verwaltung nach eigenen Angaben mit den Ergebnissen der Beteiligung ein Einrichtungskonzept mit Umbaumaßnahmen entwerfen. Auch dieser Entwurf werde dann online unter www.bonn-macht-mit.de/hausderjugend präsentiert und kommentiert. Die Ergebnisse sollen dann wieder bei einer Veranstaltung vorgestellt werden. Danach stimmen die politischen Gremien über den Umbau ab.

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