Verkehrsraum Am Hölder Stadt will das Parkproblem im Röttgener Neubaugebiet lösen

Röttgen · Die Situation der Parkplätze im Neubaugebiet am Hölder wird erneut politisch beraten. Etwas verändern wird sich aber vermutlich nicht.

Als die Bewohner des Neubaugebiets Am Hölder in Bonn-Röttgen merkten, dass es ein Parkplatzproblem vor ihrer Haustüre gibt, schien man dem zunächst keinen Glauben zu schenken. Noch im Januar wurde ein entsprechender Bürgerantrag, mehr Parkplätze einzurichten, von der Bezirksvertretung Bonn abgelehnt, und die Verwaltung hatte zuvor unmissverständlich klar gemacht: „Der ausgewiesene öffentliche Verkehrsraum ist gemäß Bebauungsplan so eng bemessen, dass hier keine weiteren Stellplätze eingerichtet werden können.“

Dieser Bebauungsplan von 2011 sieht vor, je Wohneinheit einen Stellplatz nachzuweisen – in den Augen vieler Neubürger, die mitunter doppelt so viele Fahrzeuge besitzen, eine Fehleinschätzung, die an der Realität vorbei geht. Die Folge sind viele Falschparker, und die Stadt schickte auch schon Politessen in dieses ruhige Wohngebiet, die Knöllchen an Falschparker verteilten.

Inzwischen sieht die Einschätzung allerdings ein bisschen anders aus. Die SPD-Fraktion hat die Stadt per Antrag aufgefordert zu prüfen, wie die Parksituation verbessert werden kann, zumal gerade viele Parkplätze wegen des Endausbaus der Straßen entfallen. Insofern wird sich die Bezirksvertretung Bonn in ihrer kommenden Sitzung am Dienstag, 17. Oktober, erneut mit dem Problem beschäftigen.

Verwaltung macht wenig Hoffnung

Und auch in der jüngsten Stellungnahme der Verwaltung steht als letzter Satz zu lesen: Man werde bei Annahme des Antrages die Parksituation vor Ort weiter beobachten und prüfen, ob weitere Stellplätze geschaffen werden können. Das hört sich schon anders an als das, was die Verwaltung noch vor Monaten zu Papier brachte.

Allerdings: Viele Hoffnungen macht das Planungsamt nicht, dass sich etwas ändern werde. Denn die Einrichtung weiterer Stellplätze sei nur eingeschränkt möglich. Das liege daran, dass die angrenzenden Freiflächen, die es noch im Neubaugebiet gibt, als Grünfläche festgesetzt seien und als Ausgleich des mit der Bebauung einher gehenden Eingriffs in Natur und Landschaft dienen. Außerdem unterlägen sie dem Landschaftsschutz. „Eine Inanspruchnahme für Zwecke der Unterbringung des ruhenden Verkehrs scheidet somit aus“, so die Verwaltung.

Ansonsten hofft die Stadt, das sich die angespannte Situation verbessert, wenn der Baustellenverkehr abnimmt. Das sei erfahrungsgemäß so, wenn der Ausbau der Straßen beendet und die noch nicht fertiggestellten Neubauten bezogen sind. Ansonsten verweist man auf die allgemeine Zielsetzung der Stadt. Diese bestehe darin, den ÖPNV und den Radverkehr zu stärken sowie Car-Sharing-Angebote zu verbessern, „um Alternativen anstelle der Nutzung mehrerer Pkw pro Haushalt anzubieten“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort