Verheerendes Feuer Stadt will im Herbst Pläne für abgebrannten Freizeittreff Quasi vorlegen

Bonn · Im Oktober 2019 brannte der Freizeittreff Quasi in der Rheinaue ab. Seitdem klafft ein Loch im Asphalt, das sich wohl auch nicht so schnell wieder füllen wird. Die Stadt will im Herbst Pläne vorstellen.

 Hier stand früher das Spielhaus Quasi, das bei Großveranstaltungen auch als Einsatzzentrale dient. Jetzt entwickelt sich das Loch zum Biotop.

Hier stand früher das Spielhaus Quasi, das bei Großveranstaltungen auch als Einsatzzentrale dient. Jetzt entwickelt sich das Loch zum Biotop.

Foto: Stefan Knopp

Das Spielhaus Quasi in der Bonner Rheinaue brannte im Oktober 2019 nieder. Auch zweieinhalb Jahre danach ist noch nicht klar, wie es mit einem Neubau weitergeht. Die Stadt wurde schon im März 2020 von der Politik beauftragt, ein neues Konzept für den beliebten Freizeittreff zu erarbeiten. Passiert ist bislang nicht viel, im Herbst sollen die politischen Gremien eine Vorlage erhalten.

Dass das Spielhaus nicht mehr zu retten sein wird, war schon in der Brandnacht zum 1. Oktober 2019 klar. Die Flammen schlugen meterhoch aus dem hölzernen Pavillon. Wie sich nach den Ermittlungen der Polizei später herausstellte, hatte jemand das Feuer gelegt. Die verkohlten Überreste wurden zwar schnell weggeräumt. Aktuell klafft ein Loch im Asphalt, das sich immer mehr zu einem Biotop entwickelt. „So traurig es auch ist, es ist eine Chance auf einen Neuanfang“, hieß es vom Bonner Jugendamt damals gegenüber dem GA. Stadtverwaltung und Politik waren sich schnell einig, dass der Treff wieder aufgebaut werden soll.

Das Wie und Wann sind aber immer noch ungeklärt. Im Juli vergangenen Jahres antwortete die Stadt, dass „die Planungen zum Neubau beziehungsweise den Wiederaufbau verwaltungsintern noch nicht abgeschlossen“ seien. An diesem Stand hat sich bislang offenbar nichts geändert. Jetzt heißt es vom Presseamt: „Die Verwaltung erarbeitet derzeit ein Konzept für die künftige Nutzung des Geländes. Hierzu wurden verschiedene Optionen geprüft.“ So steht beispielsweise eine Wiedererrichtung des Freizeittreffs mit einem Angebot der Offenen Jugendarbeit für junge Menschen von sechs bis 14 Jahren zur Debatte. Aber auch eine Kindertagesstätte und eine „alternative Nutzung für junge Menschen“ sind im Gespräch. Die Stadt will das Gebäude nicht eins zu eins wiedererrichten. Für den Herbst sei eine politische Vorlage vorgesehen, die erste konzeptionelle Ideen und Möglichkeiten aufzeigen soll. Zumindest das Finanzielle dürfte unproblematisch sein: Der Freizeittreff war gegen Feuer versichert und der Schaden ist laut Stadt dadurch gedeckt. Das war aber schon vor einem Jahr klar.

Ferienangebote beliebt, Tagesbetrieb nicht

Eine Rolle für das schleppende Vorankommen dürfte auch sein, dass das Quasi in den vergangenen Jahren nicht mehr so beliebt war. Die große Masse an Jugendlichen blieb aus, man hatte täglich etwa zehn Besucher. Die Ferienfreizeiten kamen hingegen immer gut an, vor allem im Sommer war der Treff stets voll. „Auch wenn die durch den Wegfall des Quasi entstandene Lücke an dieser Stelle nicht kompensiert werden konnte, ist die gesamtstädtische Auswirkung doch eher gering“, so Andrea Schulte vom Presseamt. Einschneidender seien die Kontaktverbote und Beschränkungen durch die Pandemie gewesen. „Trotz intensiver Bemühungen und großem Engagements aller Einrichtungen und Träger ist das Ferienangebot noch nicht wieder so groß wie vor der Corona-Pandemie.“

Laut Jugendamtsleiterin Gitte Sturm würden die Konzepte der Spielhäuser regelmäßig in sogenannten Wirksamkeitsdialogen überprüft und weiterentwickelt. Diese Entwicklungen seien von vielen Faktoren abhängig und „immer standortbezogen zu betrachten“. Hierbei spiele beispielsweise eine Rolle, welche Altersstruktur im Sozialraum vorhanden sei oder welche Freizeitangebote insgesamt zur Verfügung stünden.

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