Cassius und Florentius in Bonn Stadtdechant erinnert an Patrone als Mahnung gegen Radikalismus

Bonn · Bonns Stadtdechant Wolfgang Picken mahnt am Beispiel von Cassius und Florentius, sich gegen Radikalismus zu wehren. Denn die beiden starben als Märtyrer, als sie sich weigerten, gegen christliche Glaubensbrüder zu kämpfen.

 Mit einem Festhochamt in der Remigiuskirche wurde den beiden Bonner Stadtpatronen Cassius und Florentius gedacht.

Mit einem Festhochamt in der Remigiuskirche wurde den beiden Bonner Stadtpatronen Cassius und Florentius gedacht.

Foto: Sebastian Flick

„Nie mehr Verfolgung und Hass“: Eindringlich mahnte Stadtdechant Wolfgang Picken am Sonntag davor, jemals Toleranz gegenüber Radikalismus zu entwickeln. Das Stadtdekanat Bonn und die Münstergemeinde Sankt Martin hatten zum Fest der Bonner Stadtpatronen Cassius und Florentius in die Remigiuskirche eingeladen.

Zum Gottesdienst zu Ehren der beiden christlichen Soldaten war aufgrund der Corona-Vorgaben nur eine begrenzte Zahl an Besuchern zugelassen. Zahlreiche weitere Personen verfolgten das Festhochamt via Internet-Live-Übertragung.

Cassius und Florentius waren Legionäre aus Nordafrika

Neben der designierten Oberbürgermeisterin Katja Dörner nahm auch Bürgermeister Reinhard Limbach an dem Gottesdienst teil. Zu Beginn entzündete er die Bittkerze im Namen des Stadtrates. Auf der anderthalb Meter großen Kerze ist die Inschrift „Cassius, Florentius, bittet für uns – Der Rat der Stadt Bonn“ zu lesen.

„Das Schicksal der thebäischen Legionäre verweist auf eine ewig lauernde Gefahr“, erinnerte Picken daran, wie schnell Erfahrungen der Geschichte vergessen werden und sich dieselben düsteren Phänomene wiederherstellen lassen. Cassius und Florentius gehörten der aus Nordafrika stammenden Thebäischen Legion an, die im Rheinland stationiert wurde. Die Legionen verkörperten das Fremde: „Wir erinnern uns an einen grausamen Akt der Fremdenfeindlichkeit, der sich auf dem Boden des Rheinlandes abgespielt hat. Dies ist ein dunkles Kapitel der Geschichte Bonns, das viele mit dem Leben bezahlt haben“, sagte Picken und betonte, wie wichtig es ist, sich jeder Form des Radikalismus zu widersetzen.

Die Heiligen weigerten sich, gegen Christen zu kämpfen

Die römischen Soldaten waren zu Christen geworden und verloren als Märtyrer ihr Leben, weil sie nicht bereit waren, sich dem Machtanspruch des Kaisers zu beugen und sich weigerten, gegen christliche Glaubensbrüder zu kämpfen. „Cassius und Florentius traten für ihre Ideen ein. Solche Menschen braucht es zu jeder Zeit, in jeder Epoche – und vor allem auch heute. Cassius und Florentius sind Beispiele für persönlichen Einsatz und das Fundament einer freien und christlichen Gesellschaft“, sagte Picken.

Seit 400 Jahren sind die beiden christlichen Soldaten Stadtpatrone von Bonn. Sie erinnern daran, dass es niemals wieder zu Gewalt kommen darf, die im Fremden begründet ist: „Wir haben den Auftrag, eine Kultur zu prägen, in der jede Wiederholung unmöglich ist. Nie wieder so etwas in unserer Stadt!“, mahnte Picken.

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